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Landschaft Welle
27.07.2015

Grünes Licht für Anschluss an Abwasserzweckverband Altensteig

Um einen Anschluss an die Sammelkläranlage und somit den Abwasserzweckverband Altensteig zu ermöglichen, fördert das Land den Umbau der Kläranlage in Simmersfeld-Ettmansweiler und die Stilllegung des Pumpwerks Hornberg mit 1,22 Millionen Euro.

„Jetzt kann es endlich losgehen“, mit diesen Worten überreichte Umweltdezernent Joachim Bley vom Landratsamt Calw dem Simmersfelder Schultes Jochen Stoll am vergangenen Montag einen Zuwendungsbescheid des Regierungspräsidiums Karlsruhe über 1,22 Millionen Euro. Dieser beachtliche Betrag fließt in die Finanzierung des Anschlusses der Sammelkläranlage Ettmansweiler an die Sammelkläranlage und somit den Abwasserzweckverband (AZV) Altensteig.

Mit der Erweiterung der Kläranlage des AZV Altensteig in den 90er-Jahren hatte die Gemeinde Simmersfeld bereits die Kläranlagen Simmersfeld und Fünfbronn aufgegeben. Da die Sammelkläranlage Ettmannsweiler zu diesem Zeitpunkt noch „zu jung“ war, konnte sie damals noch nicht geschlossen werden und wird daher bis heute von der Gemeinde Simmersfeld für die Abwasserreinigung der Ortsteile Ettmannsweiler, Aichhalden und Oberweiler betrieben. Der AZV Altensteig hat jedoch die Kläranlage des AZV und das Ortsnetz von Altensteig-Berneck bereits auf den Anschluss der Kläranlage Ettmannsweiler ausgebaut und vorbereitet. Nun soll auch die letzte Kläranlage von Simmersfeld an den AZV Altensteig angeschlossen werden. Am 1. Juli 2015 hat das Regierungspräsidium Karlsruhe den Zuwendungsbescheid für die hierfür erforderliche Stilllegung bzw. den Umbau der Kläranlage in Ettmannsweiler zu einem erweiterten Regenüberlaufbecken sowie die Stilllegung des Pumpwerks Hornberg versendet. Der Umbau der Kläranlage kostet ca. 1,5 Millionen Euro und wird vom Land mit 80 Prozent gefördert. Die Stilllegung des Pumpwerks Hornberg kostet ca. 80.000 Euro und wird mit 60,3 Prozent gefördert. Bley betonte, dass der für die beiden Maßnahmen zur Anwendung gekommenen Mischfördersatz mit 79 Prozent sehr hoch sei.

 

Ralf Lampe, im Landratsamt Calw zuständig für den Bereich kommunales Abwasser, erläuterte die Notwendigkeit des Vorhabens näher: „Der Umbau bzw. die Stilllegung der Kläranlage erfüllt das Ziel des Umweltministeriums, die Anzahl der kleinen Kläranlagen zu reduzieren. Zudem wird mit der Umsetzung der hier vorgelegten Planung dem Gewässerschutz Rechnung getragen und das sensible Gebiet des Köllbachtals abwassertechnisch entlastet.“

Bürgermeister Jochen Stoll versicherte, dass so umweltfreundlich wie nur möglich gearbeitet werde. Der Ableitungskanal von der derzeitigen Kläranlage wird ohne die Biotope oder Schutzgebiete zu beschädigen über mehrere Bohrgruben bis zur Kreisstraße 4335 gebaut. An den Stellen der Bohrgruben werden dann Schächte zur Inspektion erstellt. An den letzten Schacht wird der Hausanschluss des Wasserwerks angeschlossen. Anschließend wird der Kanal in der Kreisstraße bis zum Anschlusspunkt an den Sammler Zwerenberg bei der Baiermühle verlegt. Nach Fertigstellung des Sammlers wird dann noch die bestehende Regenwasserbehandlung am Regenüberlaufbecken auf der Kläranlage den notwendigen Erfordernissen angepasst. Die Arbeiten sollen bis Oktober 2017 abgeschlossen sein, so Stoll. „Dass die Stadt Altensteig durch ihre Teilmaßnahme der Stilllegung des Pumpwerks Steingasse mit Anschluss an den Kanalsammler Köllbachtal ebenfalls mit im Boot ist, empfinden wir als sehr positiv.“

Gerhard Feeß, Bürgermeister der Stadt Altensteig und Vorsitzender des AZV Altensteig zeigte sich ebenfalls positiv gestimmt: „Wir vom Abwasserzweckverband freuen uns, dass der regionale Gedanke des AZV nun um eine weitere Anlage ergänzt wird.“ Durch die gemeinsame Abwasserbehandlung ergebe sich auch eine spürbare wirtschaftliche Verbesserung, so Feeß. Dabei hege der AZV aber keine Gewinnerzielungsabsichten, sondern orientiere sich am maximalen Nutzen für Umwelt und Bevölkerung. Letztere profitiere insofern vom Abwasserzweckverband, als dass durch die zentrale Organisation der Abwasserbehandlung insbesondere im ländlichen Raum hohe Gebühren für die Bürgerinnen und Bürger vermieden werden sollen. Insgesamt zählt der Abwasserzweckverband Altensteig nun neun Mitglieder (Altensteig, Ebhausen, Egenhausen Freudenstadt, Grömbach, Neuweiler, Seewald, Simmersfeld und Wörnersberg).

Markus Ziegler, Leiter der Abteilung Umwelt und Arbeitsschutz im Landratsamt Calw hob hervor, dass in vielen Kommunen gerade erst damit begonnen werde, sich in Abwasserzweckverbänden zu organisieren. Im Landkreis Calw seien diese Überlegungen bereits vor 20 Jahren angestellt worden.

Beide Bürgermeister betonten im Rahmen des Termins die sehr gute Zusammenarbeit mit der Kreisverwaltung. „Wir wissen die Unterstützung der Mitarbeiter auf Seiten des Landratsamts sehr zu schätzen!“, so Stoll und Feeß.

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