Direkt zu:
Landschaft Welle
08.07.2016

Ära »Windhof« in Bad Wildbad geht zu Ende

Landkreis schließt seine älteste Asylbewerberunterkunft

Der „Windhof“ – Asylbewerberunterkunft des Landkreises in Bad Wildbad - ist in die Jahre gekommen. War das Gebäude bei der Übernahme durch den Landkreis im Jahr 1990 schon nicht mehr „taufrisch“, so haben die vergangenen 25 Jahre doch ihre Spuren hinterlassen. Ursprünglich war das Gebäude vom Regierungspräsidium als vorläufige Unterkunft für Spätaussiedler angemietet worden und ging dann Anfang der 90er Jahre des vergangenen Jahrhunderts in die Verwaltung des Kreises über. 1996 wurde das Gebäude als vorläufige Unterkunft für Asylbewerber umgewidmet.

Norbert Weiser, Sozialdezernent und auch heute noch beim Landkreis für die Asylbewerberunterbringung zuständig, erinnert sich an eine damals turbulente Bürgerinformationsveranstaltung. „Erfreulicherweise haben sich die Sorgen und Nöte der Anwohner nicht bewahrheitet. Mit Hilfe des Arbeitskreises Asyl konnten unsere Sozialarbeiter die Wogen glätten und weitgehend geräuschlos mehrere tausend Asylbewerber im Laufe der Jahre begleiten.“

„Der „Windhof“ war die einzige Unterkunft, die seit Beginn der ersten Flüchtlingswelle in den 90er Jahren vom Landkreis durchgehend für die vorläufige Unterbringung von Migranten genutzt wurde. „Wir sind der Stadt Bad Wildbad für ihre Bereitschaft, uns bei dieser schwierigen Aufgabe zu unterstützen, sehr dankbar“, so Landrat Helmut Riegger. Er fügt augenzwinkernd hinzu, dass die Stadt wohl keine Einwände gegen die Schließung erheben werde. „Wir stehen bei der Stadt im Wort, dass wir die im „Windhof“ vorhandenen 110 Plätze abbauen, sobald es die Unterbringungssituation ermöglicht. Bad Wildbad hat über Jahrzehnte die Last der Unterbringung im Landkreis getragen – die Schließung der Einrichtung ist deshalb eine pure Selbstverständlichkeit.“

Der Landkreis muss seit einigen Monaten nur noch wenige Asylbewerber aufnehmen. Ab August wird sich diese Situation wieder ändern. Trotzdem ist nicht mit vergleichbar hohen Zugangszahlen zu rechnen, wie sie Ende vergangenen Jahres zu verzeichnen waren. Statt 400 Personen wie im Dezember 2015, muss der Landkreis künftig voraussichtlich 40 bis 50 Asylbewerber monatlich aufnehmen. Hierfür stehen ausreichend Kapazitäten in den anderen Unterkünften des Kreises zur Verfügung.

Die Stadt Bad Wildbad hat tatsächlich nichts gegen die Schließung einzuwenden. Bürgermeister Klaus Mack: „Wir freuen uns, dass die Schließung, wie auch der 25 Jahre dauernde Betrieb, weitestgehend geräuschlos von statten geht. Die Stadt arbeitet bereits an einer Folgenutzung des Areals.“

Mit der „Uhlandshöhe“ ist noch eine weitere Unterkunft in Bad Wildbad in Betrieb. „Hieran wird sich vorerst auch nichts ändern“, so Landrat Riegger.

Kontakt

Valerie Nußbaum
Zentrale Steuerung
Pressearbeit
Vogteistraße 42-46
75365 Calw
Anfahrt
Telefon: 07051 160 645
Fax: 07051 795 645
E-Mail oder Kontaktformular