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Landschaft Welle
03.04.2018

Alle Kreiskommunen sind dabei

Nach dem Beitritt von Dobel und Haiterbach sind alle Städte und Gemeinden des Kreises Mitglied im Landschaftserhaltungsverband / Mitgliederversammlung bestätigt Vorstandschaft für weitere drei Jahre im Amt

Unter Teilnahme zahlreicher Mitglieder, Vorstände und Behördenvertreter fand kürzlich die vierte Mitgliederversammlung des „Landschaftserhaltungsverbands Landkreis Calw e. V.“ (LEV) im Großen Sitzungssaal des Calwer Landratsamts statt. Nach der Begrüßung durch den Vorstandsvorsitzenden, Landrat Helmut Riegger, gab LEV-Geschäftsführer Philipp Beck einen detaillierten Überblick über die Jahresbilanz und die Aktivitäten des Vereins im Geschäftsjahr 2017.

Kernaufgabe des LEV ist der Erhalt und die Entwicklung der Kulturlandschaft. Vor allem die bunt blühenden, artenreichen und extensiv genutzten Wiesen und Weiden im Landkreis Calw bildeten den Schwerpunkt der Arbeit im vergangenen Jahr. „Insbesondere Schäfer und Landwirte sind wichtige Partner bei der Umsetzung von Landschaftspflegemaßnahmen und beim Erhalt extensiver Nutzungsformen“, erläuterte Beck. Diese erhalten für den erhöhten Aufwand bei der Bewirtschaftung schwieriger und naturschutzrelevanter Flächen einen Ausgleich in Form von Fördergeldern. Das vom LEV hierfür genutzte Förderinstrument ist die Landschaftspflegerichtlinie, mit der sowohl einjährige Pflegemaßnahmen, als auch mehrjährige Bewirtschaftungsverträge gefördert werden können.

Neben der Pflege artenreicher Wiesen steht auch die Biotopflege im Fokus des LEV. Hier hat sich der Verband im vergangenen Jahr vor allem um die Pflege von Hecken, Feldgehölzen und Steinriegeln gekümmert. Beck gab in diesem Zusammenhang eine Übersicht über Mittel die im Jahr 2017 aus dem Landes- und EU-Haushalt für Landschaftspflege im Landkreis Calw bereitgestellt wurden.
Die Geschäftsführung berichtete zudem über die Beteiligung des LEV an der Gartenschau in Bad Herrenalb im vergangenen Jahr. Durch die Organisation einer Dauerausstellung im Treffpunkt BW, sowie die Teilnahme an zwei Landschaftspflegetagen, konnte ein breites Publikum über die vielfältigen Aufgaben des LEV informiert werden.

2017 stand auch die Werbung neuer Vereinsmitglieder auf dem Plan. Erfreulicherweise konnten die Gemeinde Dobel und die Stadt Haiterbach als neue LEV-Mitglieder bei der Versammlung begrüßt werden. Alle Städte und Gemeinden des Landkreises sind nun Mitglied im LEV.

Nach der Annahme des Kassenberichts konnte die Vorstandschaft auf Vorschlag von Ebhausens Bürgermeister Volker Schuler einstimmig entlastet werden. Er richtete dankende Worte an die Vorstandschaft und die Geschäftsstelle. Drei Jahre nach der Gründung des LEV standen Neuwahlen der Vorstandschaft an. Die anwesenden Mitglieder bestätigten die bisherige Vorstandschaft erneut im Amt. Als Vertreter der Landwirtschaft wurden Bernhard Raible und Friedrich Großhans, als Vertreter des Naturschutzes Hans Necker und Dieter Laquai und als Vertreter der Städte und Gemeinden die beiden Bürgermeister Carsten Lachenauer und Jens Häußler gewählt. Landrat Helmut Riegger ist kraft seines Amtes erster Vorsitzender des LEV, stellvertretende Vorsitzende sind die beiden Bürgermeister Lachenauer und Häußler. Reinhold Rau, Dezernatsleiter im Landratsamt, fungierte als Wahlleiter und bedankte sich bei allen Vorstandsmitgliedern für ihr Engagement und die hervorragende Zusammenarbeit.

Es folgte die Vorstellung des Haushaltsplans und des Jahresarbeitsprogramms für das Jahr 2018. Hier hat sich der Verein einiges vorgenommen: Aufgabenschwerpunkt wird die Umsetzung von Maßnahmen in den europäischen Natura 2000-Schutzgebieten (auch „FFH-Gebiete“ genannt) sein. Die fachliche Grundlage bilden dabei die sogenannten Natura 2000-Managementpläne, in denen Maßnahmen zum Erhalt und zur Förderung geschützter Lebensräume ausgearbeitet sind. Derzeit entstehen zwei weitere Managementpläne in den FFH-Gebieten „Kaltenbronner Enzhöhen“ und „Kleinenztal und Schwarzwaldrandplatten“. „Unsere Aufgabe ist es, die Erfahrungen und gemeinsamen Interessen von Landwirtschaft, Naturschutz und Kommunen bereits während der Entstehungsphase der Managementpläne einzubringen, so dass eine Umsetzung der Maßnahmen nach Fertigstellung gewährleistet ist“, verdeutlichte Beck und verwies auf die Teilnahme an den entsprechenden Beiratssitzungen und die Organisation von Bewirtschaftertreffen gemeinsam mit Landwirten bereits während der Entstehungsphase. Für 2018 ist außerdem ein Monitoring zu Vorkommen der Trollblume im Landkreis geplant.
Der Vorsitzende Landrat Riegger dankte abschließend der Geschäftsführung für die geleistete Arbeit sowie allen Mitgliedern und Partnern für ihr großes Engagement. „Die Zusammenarbeit mit den Beteiligten aus Landwirtschaft, Naturschutz und Vertretern von Kommunen und Behörden funktioniert vorbildlich. Alle ziehen gemeinsam zum Wohle der Kulturlandschaft an einem Strang“, fasste Riegger zusammen.

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