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Landschaft Welle
09.10.2015

Bodenschutzkalkungen im Privatwald

Bund fördert zu 100 Prozent

In den nächsten Wochen werden in den Privatwäldern und wenigen angrenzenden Kommunalwaldflächen des Landkreises Calw auf circa 380 Hektar wieder Bodenschutzkalkungen durchgeführt. Beginnend ab dem 12. Oktober 2015 werden auf den Gemarkungen Aichelberg, Berneck, Breitenberg, Gaugenwald und Zwerenberg im Rahmen eines von der Forstlichen Versuchsanstalt Freiburg (FVA) wissenschaftlich begleiteten „Bundesmodellprojekts“ Dolomitkalke und Holzasche-Dolomit-Mischungen in verschiedenen Konzentrationen auf den Flächen ausgebracht.

 Die Finanzierung erfolgt aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestags zu 100 Prozent durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft. Die Auswahl der Flächen erfolgte durch die FVA nach Kriterien wie Bodenzustand, Waldbesitzstruktur, Kalkungshistorie der Bestände u.v.m.. Die wissenschaftlichen Fragestellungen bei dieser Kalkung betreffen insbesondere die langfristigen Auswirkungen der Kalkung auf die Bestände im Zusammenhang mit der Verwendung von Holzasche zur Rückführung von Nährstoffen in den natürlichen Stoffkreislauf. Dies kann als moderner Ansatz zur „nachhaltigen“ Waldwirtschaft im 21. Jahrhundert gesehen werden – 300 Jahre nach Einführung dieses Prinzips bei der Bewirtschaftung der Wälder in Deutschland.

 

Die im Vergleich zum öffentlichen Wald zumeist geringere Wegedichte im Privatwald und die Hangneigung in den Flächen führte bei der Auswahl des Arbeitsverfahrens mehr oder weniger zwangsläufig zur Wahl des Hubschraubers als geeignetem Einsatzmittel. Das Verblasen des Kalks vom Boden aus war aus den genannten Gründen auf den meisten Flächen praktisch nicht möglich. Die Ausbringung mittels Hubschrauber wird zwangsläufig zu Lärmbelästigungen in den angrenzenden Ortsteilen und zu kurzfristigen Straßensperrungen führen. Die Abteilung Waldwirtschaft des Landratsamts Calw bittet daher schon jetzt um Verständnis für diese zeitweiligen Beeinträchtigungen.

 

Im Privatwald werden nun Leistungen im Wert von ca. 150.000 Euro (brutto) durch den Bund für eine Maßnahme gefördert, die mit ihren positiven Wirkungen auf die Waldgesundheit und den Boden- und Trinkwasserschutz allen Bürgern, nicht nur den Waldbesitzern, zu Gute kommt.

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