Flößereiausstellung auf der Gartenschau
Ausstellung „Die Flößerei auf der Enz und auf der Nagold“ von 24. Juli bis 2. August 2017 im Landkreispavillon auf der Gartenschau Bad Herrenalb
„Die Flößerei war ein eigenes Gewerbe, und für jedes Städtchen war im Frühjahr das Erscheinen des ersten Floßes noch wichtiger und merkwürdiger als das der ersten Schwalben.“ Kein Geringerer als Hermann Hesse setzte der Flößerei ein literarisches Denkmal in dem Essay „Floßfahrt“.
Das Flair dieses wichtigen alten Gewerbes im Nordschwarzwald kann man zurzeit auf der Gartenschau Bad Herrenalb im Landkreispavillon erleben. In der Ausstellung „Die Flößerei auf der Enz und auf der Nagold“ zeichnen etliche Fotos und Ausstellungsstücke und eine digitale Präsentation das besondere Leben der Flößer nach. Die vom Kreisarchiv Calw gestaltete Ausstellung ist von Montag, 24. Juli bis Mittwoch, 2. August 2017 zu sehen.
Ohne Zweifel gehört die Flößerei zur Geschichte des Landkreises Calw. Vor allem der von der Calwer Zeughandelskompagnie betriebene Holländerholzhandel ist legendär. Das begehrte Langholz aus dem Schwarzwald fand unter anderem im Schiffsbau und im Städtebau Verwendung. Um es überhaupt transportieren zu können, wurden die Nagold und die Enz samt Seitenbächen zu Floßstraßen ausgebaut. Etliche Menschen aus der Region fanden Arbeit und einen – wenn auch bescheidenen – Wohlstand. Vom Wohlstand der Compagnie-Herren zeugen noch heute deren Wohnsitze, zum Beispiel das von Johann Martin Vischer errichtete Palais Vischer in der Calwer Bischofstraße.
Konkurrenz bekam die Flößerei durch den Bau von Eisenbahnen, durch den Ausbau von Landstraßen und ausländische Holzanbieter. Das 20. Jahrhundert brachte vollends das Ende der Flößerei. Vor etwas über 100 Jahren fuhr das letzte Floß die Nagold hinunter.
Weitere Informationen gibt es beim Kreisarchiv im Landratsamt Calw unter der Telefonnummer 07051-160314.
