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Landschaft Welle
24.08.2018

Landrat fordert größere Investitionen der Telekom im Ländlichen Raum

Wenn es nach Landrat Helmut Riegger geht, soll der Kreis Calw bald Modellregion für den Ausbau der neuen 5G-Technologie im ländlichen Raum werden

Landrat Helmut Riegger hat sich jüngst mit einem offenen Brief an den Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Telekom AG, Timotheus Höttges, gewandt. Darin fordert er dessen Unternehmen auf, den Kreis Calw als Modellregion für den Ausbau der Mobilfunk-Technologie „5G“ auszuwählen. Auslöser der Initiative des Kreischefs ist die kürzlich öffentlich gewordene Ankündigung der Telekom, die Region Stuttgart flächendeckend mit diesem neuen Mobilfunkstandard ausstatten zu wollen, während der ländliche Raum hingegen noch viele Versorgungslücken aufweist.

„Die Digitalisierung hält zunehmend in allen Lebensbereichen Einzug. Damit strukturpolitisch das Stadt-Land-Gefälle nicht noch größer wird, ist es wichtig, zeitnah auch in ländlich geprägten Regionen eine zukunftsfähige Mobilfunkversorgung sicherzustellen“, so Riegger.

Aufgrund des bisherigen Marktversagens zur Versorgung ländlicher Bereiche ist der Kreis bereits selbst aktiv geworden. Um sowohl für die Bürgerinnen und Bürger sowie für die Unternehmen vor Ort als Lebens- und Wirtschaftsraum attraktiv zu sein und zu bleiben, wurde eine Breitbandinitiative ins Leben gerufen, die ein landkreisweites Glasfaser-Backbone-Netz zur besseren Internetversorgung realisiert. Inzwischen verfügt der Eigenbetrieb Breitband des Landkreises Calw kreisweit über ein mehr als 400 Kilometer langes Backbone-Netz. Auch im Bereich der Mobilfunkinfrastruktur ist der Landkreis in Vorleistung getreten und hat eine modellhafte Grobplanung des Mobilfunknetzes erstellen lassen. Ziel ist es, im Landkreis Calw – exemplarisch für die Region Nordschwarzwald – eine möglichst flächendeckende und leistungsfähige Mobilfunkversorgung zu entwickeln, die auch für andere topografisch schwierige Regionen adaptierbar ist.

„Ich biete der Deutschen Telekom AG an, den Landkreis Calw als Modellregion für den Ausbau der 5G-Technologie auszuwählen und damit ein Zeichen für den ländlichen Raum zu setzen. Durch das Backbone-Netz ist es möglich, bestehende Funkmasten sowie Neubaumasten unkompliziert und kostengünstig mit Glasfaseranschlüssen zu versorgen“, erläutert der Landrat.

Da eine flächendeckende 5G-Versorgung im ländlichen Raum voraussichtlich nur durch ein Zusammenwirken der verschiedenen Mobilfunkanbieter realisiert werden kann, wird das Angebot auch den bundesweiten Mitbewerbern der Telekom unterbreitet und eine Zusammenarbeit angeregt.

Hintergrund:

5G steht für die fünfte Generation des Mobilfunkstandards, der voraussichtlich ab 2020 verfügbar sein wird. Im Gegensatz zum Vorgänger 4G (LTE) zeichnet sich der neue Standard durch deutlich höhere Up- und Downloadgeschwindigkeiten, extrem niedrige Verzögerungszeiten und erheblich weniger Stromverbrauch aus. Zum Vergleich: Es dauert derzeit etwa 40 Sekunden, um einen 800 Megabyte großen Spielfilm per LTE herunterzuladen, bei 5G soll es nur noch eine Sekunde dauern.

Offener Brief Deutsche Telekom AG

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