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Landschaft Welle
06.11.2018

Neuer Bildungsgang »AVdual« erfolgreich an der Hermann-Gundert-Schule Calw gestartet

Auftaktveranstaltung im Landratsamt mit Vertretern des Wirtschafts- und des Kultusministeriums

„AVdual“ steht als Abkürzung für Ausbildungsvorbereitung dual. Dies ist ein neuer Bildungsgang an der Hermann-Gundert-Schule, den der Kreistag Calw beschlossen hat und der vom Land Baden-Württemberg gefördert wird. Er hat zum Ziel, mehr Jugendliche mit Förderbedarf in eine Berufsausbildung zu bringen und zeichnet sich durch einen hohen Anteil an Praxisphasen im Betrieb aus. Die AVdual-Begleiterin und Mitarbeiterin des Landkreises Calw, Paraskevi Marapidou, steht den Jugendlichen dabei zur Seite. Sie hilft, Betriebspraktika zu akquirieren, unterstützt bei deren Vorbereitung und Durchführung sowie bei der Vermittlung in Ausbildung. Die Stelle wird vom Wirtschaftsministerium mit 30.000 Euro jährlich gefördert.

Ein regionales Übergangsmanagement (RÜM), das beim Landkreis Calw angesiedelt ist, ist für die regionale Steuerung des Reformkonzepts Übergang Schule-Beruf sowie für die Abstimmung der Akteure vor Ort zuständig. Im Landratsamt Calw hat kürzlich unter Beteiligung von Rose Köpf-Schuler und Alexander Zier vom Wirtschaftsministerium sowie Tanja Rieger vom Kultusministerium zum ersten Mal die zugehörige Steuerungsgruppe getagt.

„Der Landkreis Calw unternimmt mit diesem Projekt einen erfolgversprechenden Vorstoß, um mehr Jugendliche in eine Berufsausbildung zu bringen“, so der Erste Landesbeamte Zeno Danner bei der Eröffnung der Auftaktveranstaltung.

„In AVdual werden die Schülerinnen und Schüler mit einer neuen Pädagogik für niveaudifferenziertes Lernen mit individualisierten Lernprozessen auf die Ausbildung vorbereitet. Hierzu gehören unter anderem drei Zielvereinbarungsgespräche im Schuljahr, in die auch die Eltern einbezogen werden“, ergänzt Tanja Rieger vom Kultusministerium. Die AVdual-Lehrkräfte wurden dabei eigens vom Land geschult.

Rose Köpf-Schuler vom Wirtschafsministerium erläutert: „Ein weiteres Kennzeichen von AVdual ist der hohe Stellenwert von Betriebspraktika. Hierbei können sich die Unternehmen und Jugendlichen kennenlernen. Dies erhöht die Chance, im gleichen Unternehmen später eine Ausbildung beginnen zu können.“ Ihr zufolge ist für den Erfolg des Projekts entscheidend, dass die Akteure vor Ort eng zusammenarbeiten. So kooperiert beispielsweise die Berufsberatung der Agentur für Arbeit zu Beginn des Schuljahres mit der beruflichen Schule mit dem Ziel, gegebenenfalls noch Jugendliche in eine Ausbildung nach zu vermitteln.

Die Jugendlichen erhalten in AVdual die individuelle Unterstützung, die sie benötigen, um eine Ausbildung beginnen zu können. Gleichzeitig wird dem Fachkräftebedarf der Unternehmen im Landkreis Rechnung getragen. „Eine echte Win-win-Situation also“, wie Frau Köpf-Schuler und Frau Rieger feststellen.

Vertreter der Industrie- und Handelskammer, der Handwerkskammer und der Sozialpartner zeigten sich sehr interessiert. „Keiner soll verloren gehen“ – diesem Anspruch möchte man mit dem regionalen Übergangsmanagement und dem Bildungsgang AVdual gerecht werden.

Markus Kersten, zuständiger Abteilungsleiter an der Hermann-Gundert-Schule für den neuen Bildungsgang AVdual und seine Kolleginnen, die beiden Lehrerinnen Inga Born und Yasmin Schwarzmeier, stellten das pädagogische Konzept vor, welches die Schule verfolgt. Geplant sind drei Praktikumsblöcke pro Schuljahr von je zweiwöchiger Dauer. Der Unterricht soll die Ausbildungsreife der Schülerinnen und Schüler steigern. Das pädagogische Konzept des niveaudifferenzierten Lernens trifft die Jugendlichen dort, wo sie stehen. Sie erwerben Selbstlernkompetenzen und werden beispielsweise durch ein Bewerbungstraining in ihrer Persönlichkeit gestärkt. Die nötige individuelle Beratung der Schülerinnen und Schüler bietet die AVdual-Begleiterin Marapidou.

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