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Landschaft Welle
11.01.2018

Stellungnahme des Landkreises Calw zum Bericht »Initiative bringt Zentralklinikum ins Spiel« im Schwarzwälder Boten vom 10. Januar 2018:

Wohnortnahe stationäre medizinische Notfall- und Basisversorgung sowie sektorenübergreifende ambulante Versorgungsangebote auf dem neuen Gesundheitscampus: Das Medizinkonzept 2020 des Landkreises Calw bündelt in enger Abstimmung zwischen den einzelnen Kliniken und dem Gesundheitscampus ambulante und stationäre Leistungsangebote. Dieses Zusammenspiel spezieller und hochspezialisierter Behandlungsleistungen hat bundesweit Modellcharakter.

Der Landkreis Calw hat sich vor diesem Hintergrund bei seinem Beschluss zur künftigen Krankenhausstruktur aus dem Jahr 2015 auch im Sinne einer strukturpolitischen Entwicklung des Landkreises ganz bewusst für zwei Klinikstandorte entschieden. Dieser Beschluss sieht vor, die Klinik in Nagold zu sanieren und in Calw einen Neubau mit zugehörigem Gesundheitscampus auf dem Stammheimer Feld zu errichten. Die beiden Kliniken sind medizinisch und personell eingebunden in den Klinikverbund Südwest. Am 18. Dezember 2017 haben sich die Vorsitzenden der Kreistagsfraktionen nochmals ausdrücklich zu dieser Krankenhausplanung und gegen ein Zentralklinikum bekannt. Auch die vom Landkreis initiierten Bürgerforen zur künftigen Krankenhaustruktur im Landkreis Calw haben die Aufrechterhaltung beider Kliniken in Calw und Nagold favorisiert.

Der geplante Gesundheitscampus rund um den Klinikneubau auf dem Stammheimer Feld ist kein Fachärztehaus, sondern vereinigt verschiedene, aber räumlich verbundene Gesundheitseinrichtungen. Er umfasst unter anderem eine Klinik für Psychosomatik mit 30 Betten, eine Tagesklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie mit 12 Plätzen, ein nephrologisches Zentrum mit 25 Dialyseplätzen sowie ein Haus der Gesundheit mit Facharztpraxen, dem AOK-Gesundheitszentrum, dem Pflegestützpunkt des Landkreises Calw sowie voraussichtlich auch einer Kurzzeitpflege. Ziel ist eine verstärkte Zusammenarbeit verschiedener Disziplinen des ambulanten Sektors sowie zwischen dem ambulanten und dem stationären Sektor. Dieses innovative Konzept ist mit dem Sozialministerium Baden-Württemberg und den Krankenkassen abgestimmt und wird dort ausdrücklich begrüßt.

Neue sektorenübergreifende Versorgungskonzepte, gerade auch für ältere und mehrfacherkrankte Patienten, das belegen Studien, sichern die Zukunft kommunaler Krankenhäuser in Deutschland. Ein Krankenhaus wird nur dann eine wirtschaftliche Zukunft haben, wenn es sein Leistungsspektrum aufgrund der Veränderung der Krankheitsbilder durch die fortschreitende Altersentwicklung in der Bevölkerung anpasst. Hierin liegt die Grundidee des integrativen Gesundheitscampus rund um den geplanten Neubau in Calw. Insofern erfüllt der Gesundheitscampus viel weitreichendere medizinische Versorgungsleistungen als ein Fachärztehaus.

Nach derzeitigem Planungsstand investiert der Landkreis Calw für die Sanierung der Klinik in Nagold 38 Millionen Euro, für den Neubau des Klinikums in Calw rund 36 Millionen Euro. Die am Gesundheitscampus beteiligten Partner investieren gemeinsam nochmals rund 20 Millionen Euro.

Das Land Baden-Württemberg wird sich an den Kosten des Neubaus in Calw voraussichtlich mit einer Förderquote von 45 Prozent beteiligen.

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