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Landschaft Welle
07.11.2018

Telekom-Chef reagiert nicht auf offenen Brief des Landrats

Landrat Helmut Riegger zeigt sich enttäuscht, dass er bis heute von der Deutschen Telekom AG keine Reaktion auf sein Schreiben zum Ausbau der Glasfaser- und Mobilfunkversorgung im ländlichen Raum erhalten hat. Denn bereits Mitte August hatte Riegger den Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Telekom AG, Timotheus Höttges, aufgefordert, sein Unternehmen solle den ländlichen Raum bei den Plänen zum flächendeckenden Ausbau des 5G-Netzes nicht außer Acht lassen.

Auslöser des offenen Briefs war damals die Ankündigung der Deutschen Telekom AG, die Region Stuttgart mit Investitionen im Milliardenbereich mit dem zukunftsfähigen Mobilfunkstandard 5G auszustatten. „Als ich von diesen Plänen in einer ganzseitigen Anzeige einer überregionalen Tageszeitung erfahren habe, war mir klar, ich muss auf die Interessen des ländlichen Raums aufmerksam machen“, so der Calwer Landrat. In dem Brief hatte er der Telekom angeboten, den Landkreis Calw als Modellregion für den Ausbau der 5G-Technologie auszuwählen und damit ein Zeichen für den ländlichen Raum zu setzen. „Dass ich nach knapp drei Monaten noch keine Antwort erhalten habe, zeigt mir, welchen Stellenwert der ländliche Raum in der Unternehmensstrategie der Telekom hat. Dieses Vorgehen bestätigt meine Befürchtungen, dass ländlich geprägte Landkreise mit einer anspruchsvollen Topografie das Nachsehen haben und wie einst beim Breitbandausbau abgehängt werden“, so der Kreischef weiter.

Deshalb hat die Kreisverwaltung eine Breitbandinitiative ins Leben gerufen und ein landkreisweites Glasfaser-Backbone-Netz in Auftrag gegeben. Der mittlerweile gegründete Eigenbetrieb Breitband des Landkreises Calw verfügt schon jetzt kreisweit über ein mehr als 400 Kilometer langes Backbone-Netz. Auch im Bereich der Mobilfunkinfrastruktur ist der Landkreis in Vorleistung getreten und hat eine modellhafte Grobplanung des Mobilfunknetzes erstellen lassen. Ziel ist es, im Landkreis Calw – exemplarisch für die Region Nordschwarzwald – eine möglichst flächendeckende und leistungsfähige Mobilfunkversorgung zu entwickeln, die auch für andere topografisch schwierige Regionen adaptierbar ist.

Immerhin hat der offene Brief an die Deutsche Telekom AG dafür gesorgt, dass sich die Telekommunikationsunternehmen Vodafone und Telefonica bei der Kreisverwaltung gemeldet und ihr Interesse an einer Kooperation signalisiert haben.

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