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Landschaft Welle
13.11.2019

Vorbereitung für den Fall der Fälle

Der Landkreis Calw startet demnächst eine Aufklärungskampagne zur Notfallvorsorge für die Bevölkerung. In einer Auftaktveranstaltung im Landratsamt Calw wurden Mitglieder verschiedener Hilfsorganisationen und Vertreter der Kreiskommunen kürzlich über die Hintergründe und den Ablauf der Kampagne informiert.

Ein Hochwasser macht die Straßen unpassierbar, ein hitzebedingter Stromausfall legt die öffentliche Versorgung lahm, starker Schneefall verhindert die Belieferung von Geschäften – alles denkbare Szenarien, die eintreten können und im Kreis Calw zum Teil schon Realität geworden sind.

Die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren, des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) und des Technischen Hilfswerks (THW) sind in solchen witterungsbedingten Schadenlagen im Dauereinsatz und stoßen dabei nicht selten an ihre Grenzen. Um sie nicht unnötig zu belasten, ist es von essentieller Bedeutung, dass die Bevölkerung auf derartige Situationen vorbereitet ist. Es gilt, die richtigen Verhaltensweisen für den Notfall zu kennen und sich so im Fall der Fälle so weit wie möglich selbst versorgen zu können, bis die Rettungskräfte eintreffen. Ist ein Notfall erst eingetreten, ist es für Vorsorgemaßnahmen meist zu spät. Eigene Vorkehrungen für mögliche Notfälle sind daher unumgänglich.

Genau hier setzt die geplante Aufklärungskampagne an, die Schirmherr Landrat Helmut Riegger und Kreisbrandmeister Hans-Georg Heide kürzlich im Rahmen einer Auftaktveranstaltung im großen Sitzungssaal des Landratsamts Calw rund 70 Vertretern verschiedener Hilfsorganisationen und Kreiskommunen näher erläuterten.

„Trotz der vorhandenen hohen Sicherheitsstandards, umfangreicher Vorsorgemaßnahmen und des guten Ausbildungsstands der Vertreter der Hilfsorganisationen und der Abteilung Brand- und Katastrophenschutz des Landratsamts Calw können solche Ereignisse von den zuständigen Stellen nicht so beherrscht und die Schäden so schnell beseitigt werden, dass keine Beeinträchtigungen für die Bevölkerung zu erwarten sind”, stellte Landrat Riegger dar.

„Heutzutage sind aber nur noch wenige Haushalte auf das Eintreten naturbedingter Schadenlagen und deren Folgen vorbereitet. Auch sind vielen Menschen die sich in diesem Zusammenhang ergebenden Abläufe nicht in ausreichendem Maße bekannt oder sie haben eine nicht zutreffende Vorstellung von der Leistungsfähigkeit der Einsatzkräfte”, führte Heide in seinem anschließenden Vortrag näher aus. Durch den Klimawandel sei aber in Zukunft mit einer Zunahme der Häufigkeit und des Ausmaßes witterungsbedingter Schadenlagen zu rechnen, weshalb hier Aufklärungsbedarf bestehe.

Basierend auf dieser Erkenntnis sei in einer Arbeitsgruppe die Idee für eine kreisweite Reihe von Informationsveranstaltungen entstanden, um etwaige Fehlvorstellungen bei den Bürgerinnen und Bürgern auszuräumen und sie für das richtige Verhalten in Vorbereitung auf und während solcher Extremsituationen zu sensibilisieren.

„Wir möchten auf die Menschen zugehen und ihr eigenverantwortliches Handeln stärken”, betonte Heide. Dieses Vorhaben traf bei den anwesenden Vertretern der Hilfsorganisationen auf großen Zuspruch. Einer der anwesenden Bürgermeister erklärte sich sogar spontan selbst dazu bereit, an der Vortragsreihe mitzuwirken.

Bis Juni 2020 werden zwölf Teams aus Vertretern der Feuerwehren und des DRK nun in allen Kreiskommunen entsprechende 90-minütige Informationsveranstaltungen anbieten. Die Termine werden über die örtlichen Amts- und Mitteilungsblätter rechtzeitig bekanntgegeben.

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