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Landschaft Welle
28.04.2021

Brasilianische Variante P.1. vermehrt im Kreis Calw nachgewiesen

Neben britischer Variante beobachtet das Gesundheitsamt Calw ein vermehrtes Auftreten der brasilianischen Variante 

Mehrere veränderte Varianten des ursprünglichen Coronavirus bereiten Deutschland derzeit Sorgen. Die britische Mutante B.1.1.7 dominiert bundesweit, aber auch andere Mutationen sind inzwischen angekommen.

Im Kreis Calw ist die britische Mutation seit Wochen die dominante Variante. Ungefähr 85 Prozent der Corona-Infektionen im Kreis Calw gehen von der Variante B.1.1.7. aus. Von der in Südafrika aufgetauchten Mutante B.1.351 sind in den letzten Monaten sporadisch Fälle erfasst worden. Doch nun steht das Gesundheitsamt im Kreis Calw vor einer weiteren Herausforderung: Die brasilianischen Mutante P.1. Hiervon wurden nun sieben Fälle im Kreis Calw nachgewiesen.

Bei der Vermehrung von Viren entstehen Mutationen. Weltweit wurden bisher ungefähr 12.000 Mutationen von SARS-CoV-2 registriert. Hiervon haben sich bisher nur wenige Mutanten so entwickelt, dass sie den Pandemieverlauf beschleunigen. Zu den bedenklichen Varianten (Variants of Concern, abgekürzt VOC) zählen unter anderem die britische B.1.1.7, die südafrikanische B.1.351 und die brasilianische P.1. 

Die Bedenklichkeit der Varianten kommt daher, dass sich bei ihnen die Struktur des Spike-Proteins verändert hat. Über dieses Eiweißmolekül dockt das Virus an der Zellenoberfläche an. Dadurch gelangen die Mutationen schneller und effektiver in die Zellen, bzw. es werden die Oberflächenproteine mancher Varianten vom menschlichen Immunsystem schlechter erkannt und können so weniger effektiv bekämpft werden.

„Im südlichen Kreis Calw wurden nun mehrere Fälle der brasilianischen Variante nachgewiesen, die vermutlich in einem Zusammenhang miteinander stehen. Es wird bei dieser Variante eine erhöhte Übertragbarkeit angenommen. Den Ausbruch beobachten wir daher mit großer Sorge und sind sehr bemüht, die Kontakte nachzuverfolgen, um eine weitere Ausbreitung einzudämmen“, so Andrea Neuwirth, Ärztin im Gesundheitsamt Calw.

„Ich verstehe, dass die Disziplin nach so langer Zeit nachlässt und wir alle uns nach Normalität sehnen. Trotzdem müssen wir Sie, aufgrund des Aufkommens gefährlicher Varianten im Kreis Calw, jetzt nochmals darum bitten, sich an die geltenden Maßnahmen zu halten. Hygienekonzepte wie das Vermeiden von Kontakten, besonders in Innenräumen, Desinfizieren von Oberflächen, Handdesinfektion, Maske tragen, Lüften und Abstand halten sind weiterhin wichtig für den Schutz vor einer Infektion mit dem Coronavirus - auch bei Virusvarianten“, sagt Landrat Helmut Riegger.

Weitere Informationen zum Coronavirus gibt es auf der Homepage unter www.kreis-calw.de/corona.

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