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Landschaft Welle
23.03.2020

Mann aus Nagold an COVID-19-Erkrankung verstorben

Im Kreis Calw gibt es den zweiten Todesfall in Folge einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus (SARS-CoV-2).

Im Kreis Calw gibt es den zweiten Todesfall in Folge einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus (SARS-CoV-2). Es handelt sich um einen 68-jährigen Mann aus der Stadt Nagold, der am Montag, 23. März 2020, in den Kliniken Calw verstarb.

Der Patient befand sich dort seit elf Tagen in intensivmedizinischer Behandlung. Wie bei Coronavirus-Erkrankungen seitens der Gesundheitsbehörden festgelegt, war er ohne anderen Patientenkontakt auf einer Isolierstation untergebracht.

„Den Angehörigen des Verstorbenen gilt unser tief empfundenes Mitgefühl“, richtete sich Landrat Helmut Riegger an die betreffende Familie.

An die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Gesundheitseinrichtungen gewandt, hob er hervor: „Ich danke allen Beschäftigten im medizinischen und pflegerischen Bereich für ihren herausragenden Einsatz in diesen außergewöhnlichen Zeiten. Ihnen gebührt größter Respekt und Anerkennung.“

Vor dem Hintergrund der jüngsten Entwicklung erneuerte der Kreischef seinen Appell an die Bevölkerung: „Wir müssen unser Menschenmöglichstes tun, um alle Mitbürgerinnen und Mitbürger, die zu den besonders gefährdeten Risikogruppen gehören, vor der Infektion mit dem Virus zu schützen. Daher richte ich erneut die eindringliche Bitte an alle Kreisbewohner, die seitens der Bundes- und Landesregierung beschlossenen Maßnahmen unbedingt zu befolgen!“

Um die Ausbreitung des Virus weiterhin bestmöglich einzudämmen, wurden vergangene Woche im Landkreis Calw zwei Drive-in-Testzentren in Calw und Nagold in Betrieb genommen. Dadurch können bis zu 300 Personen täglich auf eine Infektion mit dem neuartigen Coronavirus (SARS-CoV-2) getestet werden.

Nach erfolgter Abstimmung mit dem Hausarzt bzw. mit der Abteilung Gesundheit und Versorgung des Landratsamts Calw fahren potentiell infizierte Personen mit ihrem Privatwagen zum Drive-in-Testzentrum, kurbeln zur Durchführung des erforderlichen Nasen-Rachen-Abstrichs das Fenster herunter und fahren anschließend wieder nach Hause. Über das Testergebnis werden sie im Nachgang telefonisch von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Abteilung Gesundheit und Versorgung des Landratsamts Calw unterrichtet.

„Personen, die unter Quarantäne stehen oder in häusliche Isolation geschickt wurden, sollen ihre Auflagen unbedingt ernst nehmen und sich von anderen Personen fernhalten“, mahnt Landrat Riegger an. „Zu viele Bürgerinnen und Bürger nehmen die Risiken, die das Coronavirus mit sich bringt, immer noch nicht ernst genug.“

Unter der Rufnummer 07051 160-160 hat das Landratsamt Calw ein Infotelefon eingerichtet, an das sich Reiserückkehrer und Rat suchende Bürgerinnen und Bürger bei Fragen zum neuartigen Coronavirus wenden können. Die Hotline ist montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr sowie bis auf weiteres zudem samstags von 9 bis 17 Uhr besetzt. Die Infohotline des Landesgesundheitsamts ist täglich zwischen 9 und 18 Uhr telefonisch unter 0711 904-39555 erreichbar.

Personen, die bei sich eine Infektion mit dem neuartigen Coronavirus (SARS-CoV-2) vermuten, also Symptome wie Husten, Schnupfen, Gliederschmerzen, Fieber aufweisen und sich in den zurückliegenden 14 Tagen in einem vom Robert-Koch-Institut ausgewiesenen Risikogebiet aufgehalten haben oder Kontakt zu einer am neuartigen Coronavirus erkrankten Person hatten, sollten unbedingt ihren Hausarzt anrufen. Bei schwerwiegenden Symptomen ist auch außerhalb regulärer Sprechzeiten die bundesweite Rufnummer 116 117 des kassenärztlichen Notdiensts erreichbar. Im Gespräch sollten mutmaßlich infizierte Personen auf ihren Aufenthalt in einem Risikogebiet oder auf den Kontakt zu einer am neuartigen Coronavirus erkrankten Person hinweisen. Dann erfolgt die Abstimmung zum weiteren Vorgehen.

Von einem unangekündigten bzw. unaufgeforderten Besuch beim Hausarzt oder Erscheinen im Krankenhaus sollte unbedingt abgesehen werden.

Bis zur Klärung des tatsächlichen Erregers sollten die betreffenden Personen zudem Kontakte zu anderen Menschen auf das Nötigste reduzieren und zu Hause bleiben.

Sofern sich der Infektionsverdacht bestätigt, werden alle Personen ermittelt, mit denen der Patient seit der Ansteckung Kontakt hatte. Diese werden angerufen und nach etwaigen Symptomen befragt. Zudem wird eine häusliche Quarantäne angeordnet.

Die Ansteckung verläuft in erster Linie über Tröpfcheninfektion. Um einer Ansteckung vorzubeugen, sollten die Hygienemaßnahmen, welche auch zur Vermeidung anderer Infektionskrankheiten gelten, berücksichtigt werden. Hierzu zählen z.B. regelmäßiges Händewaschen, der Verzicht auf das Händeschütteln, Abstand halten oder das Niesen und Husten in die Armbeuge.

Weitere Informationen zum Thema Coronavirus sind im Internet auf der Website des Landkreises Calw unter www.kreis-calw.de/corona sowie auf der Website des Robert-Koch-Instituts unter www.rki.de abrufbar.

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