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Landschaft Welle
27.11.2018

Solaroffensive Nordschwarzwald startet im Landkreis Calw

Gemeinschaft der Energieberater im Landkreis Calw organisiert mit Partnern ein regionales Photovoltaik-Netzwerk – Akteure wollen mehr Solarstromanlagen auf den Weg bringen.

Der Ausbau des Solarstroms im Landkreis Calw bekommt frischen Rückenwind. Im Rahmen des neu gegründeten Photovoltaik (PV)-Netzwerks Nordschwarzwald wird die Gemeinschaft der Energieberater im Landkreis Calw e. V. private Haushalte und Unternehmen im Kreis dabei unterstützen, neue Solarkraftwerke in Betrieb zu nehmen. Sie arbeitet dabei – wie schon beim Ausbau effizienter Wärmenetze – mit den anderen Energieagenturen der Region und der Clean Energy GmbH zusammen.

„Wir wollen zusammen mit den Kommunen, dem Landkreis und dem Regionalverband Nordschwarzwald den Solarstromanteil, der landesweit bisher neun Prozent erreicht hat, deutlich erhöhen“, erklärt Elias Weigel, Klimaschutzmanager des Landkreises Calw. Und Monika Falkenthal, Geschäftsführerin der im Landkreis ansässigen Energieagentur, ergänzt: „Der starke Rückgang der Kosten für Solaranlagen macht Photovoltaik-Projekte gerade bei hohem Eigenverbrauch oder Stromspeichern wirtschaftlich sehr interessant. Zudem leisten die Betreiber von Solaranlagen einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz.“

Die regionalen PV-Netzwerke sind ab sofort ein wichtiges Instrument der Solaroffensive Baden-Württemberg. Sie sollen Klimaschutz und regionale Wertschöpfung bei Handwerkern voranbringen und dazu beitragen, hohe Stromkosten durch günstige Solarstromproduktion zu senken. Viele Haushalte bezahlen heute fast 30 Cent für die Kilowattstunde Strom. Auf dem eigenen Dach produziert, kostet eine Kilowattstunde Solarstrom nur etwas mehr als ein Drittel davon. Zukünftig sollen auch Mieter vom Preisvorteil des Solarstroms profitieren können. Das PV-Netzwerk Nordschwarzwald will mit Stadtwerken und anderen Partnern mehr Mieterstromprojekte umsetzen helfen.

Das Stuttgarter Umweltministerium fördert die Solarstrom-Netzwerke in allen zwölf Regionen des Landes in den kommenden drei Jahren mit mehr als drei Millionen Euro. Hinzu kommt eine landesweite Koordination durch das Solar Cluster Baden-Württemberg e. V. in Stuttgart und die Klimaschutz- und Energieagentur (KEA) aus Karlsruhe. Mitte Oktober 2018 gab es bereits ein erstes Treffen aller Akteure in Stuttgart. „Von dieser Unterstützung und Vernetzung im ganzen Land werden die Menschen in der Region Nordschwarzwald konkret profitieren“, hebt Jörg Dürr-Pucher, Geschäftsführer der Clean Energy GmbH, hervor und ergänzt: „Gute Ideen und Projekte aus anderen Regionen können wir wenig später auch zwischen Freudenstadt, Calw und Pforzheim umsetzen.“

Auch in der Region Nordschwarzwald wird die Solarenergie in den kommenden Jahrzehnten die Hauptlast der Energiewende schultern. Die atomaren Risiken und der schnell fortschreitende Klimawandel machen den schnellen Ausstieg aus fossilen Quellen wie Kohle und Atom notwendig. Energie sparen und der rasche Ausbau erneuerbarer Energiequellen sind die Lösungen. Alle anderen erneuerbaren Energien wie Wind, Wasser, Biomasse oder Geothermie werden kaum mehr als dreißig Prozent des Verbrauchs bei der Stromversorgung der Region abdecken können. Jede weitere Kilowattstunde Strom, die nicht eingespart werden kann oder importiert werden soll, muss solar erzeugt werden. Ziel der Energieagentur und ihrer Partner ist deshalb eine spürbare Erhöhung des Solarstromanteils am Verbrauch von heute unter zehn auf bis zu 30 Prozent im Jahr 2030.

Die Energieagentur startet deshalb die Solaroffensive im Landkreis Calw mit folgenden Zielen:

1. Förderung des Solarstroms durch Information der Bevölkerung

2. Aufbau eines langfristig tragfähigen Netzwerks aus Wirtschaft, Kommunen, Politik und Verbänden zur Umsetzung der Solaroffensive Baden-Württemberg im Kreis Calw

3. Erhöhung des Anteils von Solarstrom auf 30 Prozent des Verbrauchs bis 2030 durch optimierten Eigenverbrauch vom Haushalt über das Gewerbe bis zum Großbetrieb

4. Verbesserung der Netzverträglichkeit von Solarstrom und der Versorgungssicherheit durch Ausbau der Speicher, Ertüchtigung der Netze und Sektorkopplung

5. Aktive Kooperation zwischen Solarstromerzeugern und Netzbetreibern (vor allem Stadtwerken) mit neuen Geschäftsmodellen wie Mieterstrom

6. Massiver Bau von Dach-, Fassaden- und Freiland-Solarstromanlagen

7. Stärkung der regionalen Wertschöpfung durch Handwerk und Solarfirmen

8. Professioneller Betrieb der Solaranlagen durch bessere Wartung und Fernüberwachung

9. Mehr Klimaschutz durch Einstieg in die solare Elektromobilität

10. Unterstützung der Handwerksbetriebe und Solarteure bei der Bewältigung der steigenden Nachfrage nach Solaranlagen

Bei Rückfragen gibt Elias Weigel, Klimaschutzmanager des Landkreises Calw, unter der Telefonnummer 07051 9383657 bzw. per E-Mail an Elias.Weigel@kreis-calw.de gerne Auskunft. Ebenso steht auch Monika Falkenthal von der Gemeinschaft der Energieberater im Landkreis Calw e.V. unter der Telefonnummer 07051 9686100 bzw. per E-Mail an falkenthal@energieberatung-calw.de für Fragen zur Verfügung.

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