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Landschaft Welle
21.06.2018

Studienreise in Partnerregionen

Kulturschätze 'erfahren' – Studienreise in die Partnerregionen des Landkreises begeistert Teilnehmer

Zahlreiche schöne Erlebnisse und Eindrücke brachten die 28 Teilnehmer mit nach Hause, die sich über Pfingsten im Rahmen einer Studienfahrt in die Partnerregionen des Landkreises Calw nach Freiberg (Sachsen) und Gleiwitz (Schlesien) aufgemacht haben. Denn die von Kreisarchivar Martin Frieß begleitete Reise war reich an kulturellen Höhepunkten und Begegnungen.

Auftakt am ersten Abend war der Besuch der Dresdner Musikfestspiele. Im Rahmen der Festspiele wurde ein Konzert des amerikanischen Organisten Nathan Laube auf der Silbermannorgel im Dom der Stadt Freiberg besucht. Am nächsten Tag konnten im Dom zudem die beinahe schwerelose Tulpenkanzel, die Goldene Pforte und die Grabstätte der sächsisch/wettinischen Landherren im Chor bestaunt werden. Auch sonst beeindruckte die Stadt mit sehenswerten Häusern, Kirchen, dem Silbermannmuseum und dem Bergbaumuseum. Im Landratsamt wurde die Gruppe vom Verwaltungsdezernenten Jörg Höllmüller empfangen. Er stellte den Landkreis Mittelsachsen, mit dem der Kreis Calw bereits seit 1991 eine enge Partnerschaft pflegt, näher vor.

In Polen war zunächst Oppeln, die alte Hauptstadt Oberschlesiens, Ziel der Reise. Unvergesslich zeigten sich der Rathausturm, der nach dem Vorbild des Palazzo Vecchio in Florenz errichtet wurde, und der sich vom Piastenturm bietende Ausblick auf die Oder, die Stadt und die Umgebung. Gleiwitz war der Standort für die kommenden drei Tage, durch die die Gruppe vom Journalisten, Historiker und Dolmetscher Dawid Smolorz geleitet wurde. Als einzigartiges Mahnmal im Zusammenhang mit dem Beginn des Zweiten Weltkriegs blieb den Besuchern das Gleiwitzer Wahrzeichen, der hölzerne Sendeturm, in Erinnerung. Das angeschlossene Museum konnte mit weitgehend original erhaltenen Sendeanlagen aufwarten. Bei dem von Herzlichkeit gekennzeichneten Empfang von Landrat Waldemar Dombek und seinen Mitarbeitern im Landratsamt Gleiwitz lernten sich beide Seiten besser kennen. Auf der anschließenden Fahrt durch den Landkreis Gleiwitz überraschten Schloss Plawniowitz, ein imposantes Bauwerk im Stil der Neorenaissance aus dem 19. Jahrhundert, und die liebevoll restaurierte Schrotholzkirche in Rudzinitz mit ihren sehenswerten Wandmalereien.

Ein Höhepunkt war der Besuch in Krakau, der früheren Hauptstadt Polens, deren historischer Gebäudebestand mit zahlreichen Baudenkmälern noch weitgehend erhalten ist. Im Rahmen einer Stadtführung wurden die Marienkirche, die Krönungskathedrale und (von außen) das Wawel-Schloss besichtigt. Viele Spuren jüdischen Lebens waren im Stadtteil Kazimierz zu finden, dessen Bevölkerung – mit Ausnahme der durch Oskar Schindler geretteten Juden - im Holocaust nahezu ausgelöscht wurde.

Sehr vielfältig war das Programm am Kattowitz-Tag: Der erste Halt führte nach Nikischschacht, eine Bergarbeitersiedlung komplett aus Backsteinbauten. Danach ging es in die Zeche „Wujek“, wo ein Zeitzeuge von den Aufständen der in der neu gegründeten Solidarnosc-Gewerkschaft organisierten Bergarbeiter 1980/81 berichtete. Es schloss sich die Besichtigung der zwei Jahre alten Konzerthalle an, die in vielem an die Hamburger Elbphilharmonie erinnerte. Schließlich führte der Weg in das benachbarte neu errichtete Schlesische Museum, das von ehemaligen Zechen umgeben ist. Die moderne Präsentation machte es den Gästen leicht, sich dort über die Geschichte und Gegenwart Schlesiens zu informieren.

Der vorletzte Tag war Breslau gewidmet. Bei einem ausführlichen Stadtrundgang wurden die wichtigsten Monumente, wie unter anderem die Leopoldina (frühere Universität) mit Konzertsaal, die Markthalle, der Dom mit Dominsel und der Botanische Garten (Eichendorff-Denkmal), besichtigt. Dabei war die Gruppe immer wieder fasziniert von den Ausblicken über die Oder und ihre vielen Nebenarme.

Eine ganz besondere literarisch-poetische Note bekam die Reise durch Lea Ammertal. Jeden Tag ließ sie Dichter, Schriftsteller oder Musiker zu Wort kommen, die an den besuchten Orten gelebt haben oder geboren sind - wie zum Beispiel Joseph von Eichendorff, Angelus Silesius oder Horst Bienek.

Dankbar, zufrieden und mit vielen schönen Erinnerungen im Gepäck, trat die Gruppe schließlich die Heimreise an. Dabei wurde von mehreren Teilnehmern bereits der Wunsch geäußert, in nicht allzu ferner Zukunft gerne wieder eine solche Reise unternehmen zu wollen.

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