Vortrag über NS-Kriegsverbrecher Eugen Steimle
Im Rahmen der Ausstellung „Freiheit – so nah, so fern“ über die Außenkommandos des Konzentrationslagers Natzweiler hält Kreisarchivar Martin Frieß am 8. März 2018 um 19 Uhr im Landratsamt Calw, Haus A, Foyer, 1. Stock, den Vortrag: „Vom Reichssicherheitsdienst in ein evangelisches Gymnasium. Die Geschichte des Eugen Steimle aus Neubulach“.
Eugen Steimle (1909-1987) war in der Zeit des Nationalsozialismus ranghoher Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes (SD) und leitete zwei Sonderkommandos von Einsatzgruppen des SD, die für Massenmorde in der Sowjetunion verantwortlich waren. Steimle wurde 1948 im Nürnberger Einsatzgruppen-Prozess zum Tode verurteilt, nach seiner Begnadigung und Reduzierung der Haft wurde er 1954 aus dem Kriegsverbrechergefängnis Landsberg entlassen. Anschließend war er Lehrer an einem evangelischen Gymnasium. Kreisarchivar Martin Frieß zeichnet nicht nur Steimles Leben nach, er geht auch auf die Frage ein, wie es möglich war, dass Kriegsverbrecher wieder ins gesellschaftliche Leben zurückkehren konnten.
Vor und nach dem Vortrag besteht die Möglichkeit zum Besuch der Ausstellung. Interessierte sind herzlich eingeladen.