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Landschaft Welle
27.04.2023

ÖPNV barrierefrei gestalten

Handreichung „Barrierefreie Bushaltestellen im Landkreis Calw“ veröffentlicht 

Maßnahmen, wie das zum 1. Mai startende Deutschlandticket, sollen den ÖPNV noch attraktiver und für mehr Menschen erschwinglich machen. Gleichzeitig soll der öffentliche Nahverkehr einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Dazu muss er attraktiv sein und eine echte Alternative zum eigenen PKW darstellen.

Der ÖPNV spielt bereits heute im Alltag vieler Menschen eine wichtige Rolle, die aus verschiedenen Gründen auf ihn angewiesen sind. Oftmals stoßen die Nutzerinnen und Nutzer immer noch auf Barrieren, die das Bus- und Bahnfahren für sie erschweren oder unmöglich machen.

Um den ÖPNV für alle uneingeschränkt nutzbar zu machen, ist vor allem der barrierefreie Ausbau von großer Bedeutung. „Viele Menschen sind auf den ÖPNV als Transportmittel angewiesen. Auch für Menschen mit Behinderung ist dieser oft die einzige Möglichkeit, mobil zu sein. Dabei darf es nicht passieren, dass beispielsweise eine Rollstuhlfahrerin nicht einsteigen kann, weil die baulichen Barrieren einen Einstieg in den Bus verhindern. Die Barrierefreiheit unterstützt viele Personengruppen, nicht nur Menschen mit Behinderungen. Auch Familien, Menschen im Alter und viele mehr können davon profitieren. Es ist wichtig, eine selbstständige Lebensführung im Bereich der Mobilität zu ermöglichen. Dafür müssen die baulichen Barrieren abgebaut werden“, sagt Jasmin Schrag, kommunale Beauftragte für die Belange von Menschen mit Behinderungen im Landkreis Calw.

Die UN-Behindertenrechtskonvention und das Landesbehindertengleichstellungsgesetz schreiben eine Barrierefreiheit im ÖPNV vor. Das Personenbeförderungsgesetz knüpft mit § 8a Abs. 3 daran an. Fahrzeugseitig sind bereits Fortschritte erreicht, so sind nahezu flächendecken Niederflurfahrzeuge im Einsatz, die über optische und akustische Informationen zu den nächsten Haltestellen verfügen. Allerdings müssen für die durchgängige Barrierefreiheit auch auf der infrastrukturellen Seite die Voraussetzungen geschaffen werden. Dabei sollten die örtlichen Gegebenheiten berücksichtigt werden. Oft kommen in der Praxis gerade dabei Fragen zur Umsetzung auf.

In Zusammenarbeit der Fachabteilungen des Landratsamtes Calw „Mobilität und ÖPNV“, „Straßenbau und Verkehr“, „Eigenbetrieb Immobilien“ und der Beauftragten für die Belange von Menschen mit Behinderungen ist eine Handreichung zur „Barrierefreie Bushaltestellen im Landkreis Calw“ entstanden. Die Handreichung gibt einen Überblick über die notwendigen DIN-Normen sowie die einzelnen Faktoren für den Bau einer barrierefreien Bushaltestelle. Als anschauliches Beispiel zeigt sie dabei eine Zeichnung einer Haltestelle, wie sie beim Gesundheitscampus Calw umgesetzt werden soll.

Es haben sich bereits einige Städte und Gemeinden auf den Weg gemacht, die Barrierefreiheit nicht nur beim Neubau zu berücksichtigen, sondern auch den bisherigen Bestand an Haltestellen umzubauen. Die Landkreisverwaltung möchte die Städte und Gemeinden dabei durch die Handreichung unterstützen. „Mit der Handreichung möchten wir auch ein Zeichen setzen. Wir möchten über die Barrierefreiheit aufklären und aufzeigen wie wichtig es ist, dieses Thema in der Praxis umzusetzen“, so Schrag.

Die Handreichung ging allen Städten und Gemeinden des Landkreises zu. Zudem ist sie auf der Homepage des Landratsamtes abrufbar: https://www.kreis-calw.de/Behindertenbeauftragte 

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