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Landschaft Welle
23.02.2017

»Holländer« auf dem Weg zur Gartenschau Bad Herrenalb

Damit sind keine niederländischen Gartenschaubesucher gemeint, sondern eine mächtige Schwarzwaldtanne die den Forstbeitrag auf dem Gartenschaugelände bereichern wird.

Unter dem Motto „AbenteuerWald!“ gestaltet ForstBW zusammen mit der Abteilung Waldwirtschaft des Landratsamts Calw einen Beitrag für die Gartenschau in Bad Herrenalb.

Neben weiteren spannenden Elementen werden dort die Abenteuer einer 140-jährigen Schwarzwaldtanne aus dem nahen Forstrevier Dobel-Höhe zu erleben sein. Tannen dieser Dimension werden Holländer genannt, da sie im 18. Jahrhundert aus dem Albtal rund um Bad Herrenalb und anderen Schwarzwaldtälern über den Rhein bis nach Rotterdam geflößt wurden. Dort dienten sie als Material für den Schiffs- und Städtebau.

Der Tannenstamm wird zwar nicht klassisch nach Bad Herrenalb geflößt, aber von den Forstwirtschaftsmeistern Clemens Benz und Jürgen Dürr vom forstlichen Hauptstützpunkt in Calmbach nach Altväter Sitte mit Axt und Hobelzahnsäge gefällt. Zum Kontrast wurde die Fällung mit modernster Ausrüstung und Technik beendet. Das hat auch den SWR interessiert, der mit einem Kamerateam der Landesschau vor Ort war.

„Die historische Fälltechnik passt ideal zum Thema der Flößerei. Man bekommt Respekt vor der Leistung der damaligen Waldarbeiter“ so Benz, der zusammen mit Dürr als einer von wenigen die alten Techniken überhaupt noch beherrscht.

Neben der Fälltechnik sind auch die Maße des Baumes beeindruckend: 45 Meter hoch und ein Volumen von knapp 20 Kubikmetern Holz, was dem Rauminhalt einer größeren Gartenhütte entspricht. „Der gefällte Stamm wird nun nach den historischen Originalmaßen eingeschnitten. „Das heißt wir sägen den Baum bei genau 20,63 Metern ab. Das entspricht 72 Fuß und damit einer „effektiven 70r Tanne, einem alten Maß der damaligen Holzhauer und Flößer“, erläutert Revierförster Dominik Leitz.

Auf dem Gartenschaugelände wird der „Holländer“ vielfältig erlebbar sein. Während die Besucher und Besucherinnen sich in den geräumigen Sitzmulden ausruhen, können Kletterfans auf dem unteren, flacheren Stammteil herumturnen und balancieren. „Informations-Gucklöcher“ zwischen den Sitzbänken erzählen das spannende Abenteuer der Flößerei im Nordschwarzwald, kleine Hinweise in den Sitzgelegenheiten machen auf die vielen Ereignisse aufmerksam, die eine so mächtige Schwarzwaldtanne erlebt hat.

Hintergrund:

Heute ist die Tanne immer noch eine der wichtigsten Baumarten des Schwarzwalds. Das Holz kann vielfältig als Baustoff verwendet werden. Die helle Farbe und ruhige Maserung werden im Innenausbau geschätzt. Zudem passt die Weißtanne hervorragend zu den Böden und Klimabedingungen des Schwarzwalds, der ihr seinen Namen verdankt. Ihre Fähigkeit lange Zeit Schatten zu ertragen und ihre tiefen Pfahlwurzeln machen die Tanne zu einem Baum der Zukunft – gerade im Hinblick auf die Veränderungen, die der Klimawandel mit sich bringen wird.

 

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