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Landschaft Welle
28.03.2019

Bürgerdialog zeigt zukünftige Potenziale beim Thema Wärmewende auf

Über 50 interessierte Bürgerinnen und Bürger sowie Vertreterinnen und Vertreter von Kommunen und Unternehmen nahmen kürzlich an dem im Landratsamt Calw durchgeführten Informationsabend zur Wärmewende teil.

Im Rahmen der Veranstaltung beleuchteten die Akteure der Initiative „EnergieRegion – Effiziente Wärmenetze Nordschwarzwald“ das Thema Energiewende und machten deutlich, dass der Bereich der Wärmeversorgung dabei eine große Rolle spielt und nicht vernachlässigt werden darf.

Elias Weigel, Klimaschutzmanager des Landkreises Calw, ordnete die Wärmewende in das Thema Klimaschutz ein und zeigte die Dringlichkeit des Handelns auf. „Die Energiewende wird politisch seit einigen Jahren breit diskutiert. Themen wie Windkraft, Solar- und Bioenergie werden fast täglich öffentlich erörtert. Doch die Debatte und Umsetzung der nachhaltigen Wärmewende ist mindestens genauso wichtig, um die Klimaschutzziele langfristig zu erreichen. Deshalb wollen wir diesem Thema heute ein Forum bieten“, so Weigel in seiner Begrüßung der Teilnehmenden, bevor er auf die Klimaschutzziele des Landkreises Calw im Bereich Wärme einging und aktuelle Entwicklungen vorstellte.

Akzeptanz für Nahwärme wächst

Von der Initiative „EnergieRegion – Effiziente Wärmenetze Nordschwarzwald“ beschrieb Jörg Dürr-Pucher, Geschäftsführer der Clean Energy GmbH, was Hauseigentümer für den Anschluss an ein Nahwärmenetz besonders motiviert. „Ein Nahwärmenetz funktioniert immer dann besonders gut, wenn der Anschlussgrad hoch ist und die Kommune und der zukünftige Betreiber das Projekt Hand in Hand angehen und realisieren“, hob Dürr-Pucher hervor. Für den Landkreis Calw und die Region Nordschwarzwald sieht er noch großes Potenzial. „Die Struktur der Ortschaften mit den Einzelgebäuden eignet sich besonders gut. Auch als Maßnahme um Ortskerne attraktiv auszubauen und zu sanieren, können Wärmenetze eine interessante Option sein“, so Dürr-Pucher weiter.

Pioniere und Vorbilder aus der Region

Die Stadt Altensteig hat sich für eine Nahwärmeversorgung entschieden. Damit nimmt die Kommune eine Pionier- und Vorbildfunktion in der Region ein. „Der Aufbau eines Nahwärmenetzes ist mühsam“, erläuterte Günther Garbe, Technischer Leiter der Stadtwerke Altensteig. „Aber die Vorteile für die Kommune und die Bürgerinnen und Bürger überwiegen“, führte Garbe weiter aus. Er beschrieb die finanziellen Herausforderungen, die Betreiber zu bewältigen haben und welche Förderungen sie erwarten können. Die Stadtwerke Altensteig haben seit über 30 Jahren Erfahrung im Betrieb von zwölf Blockheizkraftwerken in sieben Heizzentralen. Bauliche Maßnahmen, wie das Verlegen der Leitungen, können Auswirkungen auf die Anwohner haben und in einem Altstadtkern wie in Altensteig auch mal kreative Lösungen erfordern. „Aber es geht! Bisher haben wir immer eine Lösung gefunden und wir garantieren eine sichere Wärmeversorgung seit über zehn Jahren“, betonte Garbe. Jürgen Gauß, Geschäftsführer der Gauß Energie-Contracting GmbH, zeigte zudem die Möglichkeiten eines Contracting-Projekts auf. Gerade für energetische Vorhaben im kommunalen Umfeld bietet Contracting, also eine vertraglich fixierte Kooperation mit einem Energielieferanten zur Bereitstellung bzw. Lieferung von Betriebsstoffen, interessante Finanzierungsmöglichkeiten.

Versorgt mit aktuellen Informationen zur Situation und zu den Potenzialen in der Region, erörterten die Gäste nach den Vorträgen bei einem Imbiss erste Maßnahmen und Möglichkeiten in ihrer Ortschaft oder im eigenen Heizungskeller. Das Angebot, sich von regionalen Expertinnen und Experten beraten zu lassen, wurde sehr gut angenommen.

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