Direkt zu:
Landschaft Welle
25.05.2021

Drohnen mit Wärmebildkameras schützen Rehkitze vor dem Mähtod

Einsatz besonders auf großflächigen Wiesen und Feldern sinnvoll

Im Mai und Juni werden normalerweise die Rehkitze gesetzt. Sie legen sich gerne in Wiesen und bei drohender Gefahr drücken sie sich flach in den Boden. Zeitgleich ist der Frühsommer aber auch die Zeit, in der die Landwirtschaft die erste Mahd durchführt. Die Kreisjägervereinigung Calw e.V. mit der Vorsitzenden Elke Marko verfolgt das Ziel, möglichst viele dieser Kitze vor dem Mähtod zu retten. Rehkitze können verschiedene Gefahrenquellen nicht wahrnehmen. Sie flüchten nicht. Dank der typischen weißen Punkte auf dem Rücken und dem fehlenden Eigengeruch sind sie gut vor Räubern getarnt, aber meist für den Landwirt mit dem bloßen Auge auch nicht zu erkennen.

Die Kreisjägervereinigung Calw e.V. nimmt sich nun diesem Problem professionell an und gründete im März das Team "Kitzrettung" aus freiwilligen Helferinnen und Helfern. Dr. Peter Schäfer, Abteilungsleiter Landwirtschaft und Naturschutz vom Landratsamt Calw begrüßt dieses Projekt und sichert den Jägerinnen und Jägern im Kreis Calw volle Unterstützung zu.

Das erarbeitete Konzept sieht vor, dass künftig Wiesen und landwirtschaftliche Flächen mit leistungsfähigen Drohnen abgesucht werden. Hierfür müssen bestimmte technische Voraussetzungen erfüllt sein. Die Drohnen müssen zum Beispiel mit Wärmebildkameras ausgestattet sein, die die Wärmezeichnung des Wildkörpers sichtbar machen und so zu einer erfolgreichen Suche und Rettung der Rehkitze führen. Diese Methode ist, insbesondere auf großflächigen Wiesen, viel effizienter und erfolgsversprechender, als das herkömmliche Absuchen der Wiesen durch den Menschen. Bei dieser Aktion werden einige der Kitze mit Ohrmarken der Wildforschungsstelle des Landes Baden-Württemberg markiert, so dass auch für das Rehwild auswertbares Datenmaterial zur Verfügung gestellt werden kann. Sollten bei einer Anfrage bereits alle Drohnen im Einsatz sein, kann die Kreisjägervereinigung Calw e.V. auf ein bewährtes Hundeführerteam zurückgreifen. Erste Kitze wurden am Pfingstwochenende bereits mit einer Ohrmarke markiert. „Es freut mich außerordentlich, dass wir in so kurzer Zeit ein Projekt von diesem Ausmaß auf die Beine stellen konnten“, so Kreisjägermeisterin Elke Marko.

Jagdpächter und Landwirte können sich gerne an den Obmann der Kitzrettung Simon Metz (Tel. 07052-9343632) wenden. Der Einsatz ist für die betroffenen Landwirte und Revierpächter kostenfrei und wird durch die KJV Calw getragen, daher bedarf dieses Vorzeigeprojekt neben dem ehrenamtlichen Engagement auch finanzielle Unterstützung. Ein herzliches Dankeschön gilt der Sparkasse Pforzheim Calw, die das Projekt Kitzrettung bereits mit einer großzügigen Spende unterstützt.

Spendenkonto: Kreisjägervereinigung Calw e.V., Verwendungszweck: Kitzrettung, IBAN: DE18 6665 0085 0008 1491 35

Bildunterschrift: Bei einem ersten Einsatz der Drohnen wurde ein Rehkitz in einer Wiese entdeckt.

Bildquelle: Kreisjägervereinigung Calw e.V.

Bildunterschrift: Stefan Bertsch (links) und Simon Metz (rechts) von der Kreisjägervereinigung beim Drohneneinsatz.

Bildquelle: Kreisjägervereinigung Calw e.V.

Kontakt

Valerie Nußbaum
Zentrale Steuerung
Pressearbeit
Vogteistraße 42-46
75365 Calw
Anfahrt
Telefon: 07051 160 645
Fax: 07051 795 645
E-Mail oder Kontaktformular