Direkt zu:
Landschaft Welle
26.04.2024

Erfahrungsaustausch zu Problempflanzen im Grünland

Landwirte diskutieren über die Bekämpfung der Herbstzeitlose 

Anfang April trafen sich 30 interessierte Landwirtinnen und Landwirte auf einer Wiese in Gültlingen um ihre Erfahrungen in der Bekämpfung von Herbstzeitlosen und anderen Giftpflanzen im Grünland auszutauschen. Zu diesem Austausch eingeladen hatte die Abteilung Landwirtschaft und Naturschutz des Landratsamtes Calw und der Landschaftserhaltungsverband Calw e.V..

Die Herbstzeitlose ist die giftigste Grünlandpflanze in unserer Region. Das enthaltene Gift Colchicin ist auch in den getrockneten Pflanzen im Heu für Nutztiere sehr schädlich. Die einkeimblättrige Pflanze bildet in bis zu 20 cm Tiefe eine Zwiebel um zu überwintern. Jährlich im Frühjahr wird eine Tochterknolle gebildet. Die Problempflanze hat einen außergewöhnlichen Entwicklungszyklus, Laubblätter und Fruchtstand erscheinen im Frühjahr, die Blüten im Spätsommer. Aufgrund ihrer Blüte wird sie daher auch „Herbstkrokus“ genannt.

Alexander Merkel und Bernd Rothfuß von der Abteilung Landwirtschaft und Naturschutz und Philipp Beck, Geschäftsführer des Landschaftserhaltungsverbandes Calw e.V. erklärten anhand ausgegrabener Pflanzen den Teilnehmenden zu Beginn den Lebenszyklus der Herbstzeitlosen und anderer giftiger Problempflanzen im Grünland. Danach diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit welchen Bewirtschaftungsmaßnahmen diese giftigen Problempflanzen, v.a. die Herbstzeitlose bekämpft werden können. Landwirtinnen und Landwirte berichteten von ihren Erfahrungen und es wurde schnell deutlich, dass diese insbesondere verstärkt auf extensiv bewirtschafteten Wiesen auftreten. Umso wichtiger ist eine regelmäßige Pflege dieser Grünlandbestände, eine dem Standort angepasste und bedarfsgerechte Nähstoffversorgung und eine nicht zu späte Mahd.

Findet man lediglich vereinzelt Giftpflanzen auf den Wiesen sollte man diese sofort ausgraben und abfahren. Ist der Grünlandbestand bereits stark mit den Herbstzeitlosen bewachsen, empfiehlt sich, sobald sich der Samenstand der Pflanzen aus dem Boden geschoben hat (Anfang bis Mitte April), die Fläche zu mulchen und dann etwa drei Wochen später nochmals. Mit dieser sich über Jahre wiederholenden Maßnahme werden die Reservestoffe der Zwiebelpflanze erschöpft. Damit können mittelfristig gute Erfolge erzielt werden. Im weiteren Gespräch wurde auch über weitere Pflanzen wie z.B. Jakobskreuzkraut und breitblättriger Ampfer diskutiert.

Kontakt

Valerie Nußbaum
Zentrale Steuerung
Pressearbeit
Vogteistraße 42-46
75365 Calw
Anfahrt
Telefon: 07051 160 645
Fax: 07051 795 645
E-Mail oder Kontaktformular