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Landschaft Welle
19.01.2017

Europäische Koordinaten für den Landkreis Calw

„Als einer der ersten Landkreise in Baden-Württemberg hat der Landkreis Calw die GPS-Satteliten-Neuvermessung für die Einführung des einheitlichen europäischen Koordinatensystems ETRS89/UTM abgeschlossen“, so Wolfgang Rudert, Leiter der Abteilung Vermessung im Landratsamt Calw, bei der Aufnahme des letzten Vermessungspunktes in Bad Herrenalb.

Das Landratsamt arbeitet seit 2010 mit Nachdruck daran, Daten in das neue europäische Bezugs- und Abbildungssystem zu überführen. Dafür wurden im gesamten Landkreis circa 11.000 Lagefestpunkte aufgenommen, die in allen Gemarkungen homogen verteilt sind. Bei einer Fläche von 800 Quadratkilometern, 25 Städten und Gemeinden mit 93 Gemarkungen im Kreis waren die Messungen mit hohen Anforderungen verbunden. So behinderten beispielsweise viele Waldflächen den direkten Empfang der Satellitenmessung.

Derzeit verwenden viele europäische Staaten unterschiedliche Koordinationssysteme mit verschiedenen Bezugspunkten. Mit der Einführung eines europaweit einheitlichen Koordinationssystems bildet der Erdmittelpunkt den Bezugspunkt. Die großräumige Betrachtung ermöglicht dann automatisierte, länderübergreifende Auswertungen. In diesem Jahr überführt das Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung alle Punkte des Liegenschaftskatasters sowie alle weiteren Geodaten in das neue europäische System. Bis Jahresende soll die landesweite Transformation abgeschlossen sein – von da an sind die Koordinaten des neuen Systems amtlich. Damit wird das aktuell gültige Gauß-Krüger-Koordinatensystem abgelöst.

Durch die Vereinheitlichungen von europäischen Standards und modernen Techniken, wie der Satellitenvermessung, werden neue Anforderungen an die Länder und an die Geodaten gestellt. Durch die neuen Koordinaten erhöht sich beispielsweise die Effizienz bei der Durchführung von Vermessungsaufgaben, da diese direkt über Satellitenvermessung erfolgen können. Zusammen mit einer gemeinsamen Geodateninfrastruktur ergeben sich Vorteile sowohl für die Verwaltung als auch für die Wirtschaft. So ist der Austausch von Daten weitaus wirtschaftlicher zu bewältigen. „Es werden unter anderem Bebauungspläne digital und online für jedermann zur Verfügung stehen. Dies ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Digitalisierungsstrategie im Landkreis“, so Umweltdezernent Joachim Bley.

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