Frühe Hilfen im Landkreis Calw feiern 10. Jubiläum
Im Rahmen einer Sondersitzung hat der Jugendhilfeausschuss des Landkreises Calw den Kreisjugendring in dessen Räumlichkeiten in Calw besucht.
Die 1. Vorsitzende Gabi Vetter ging einführend kurz auf die Arbeitsfelder des Kreisjugendrings ein. Diese sind die Beratung der offenen und verbandlichen Kinder- und Jugendarbeit, die Jugendbeteiligung, der Jugendschutz, der Übergang Schule-Beruf sowie Angebote von Schulungen und Netzwerkarbeit. Der 2. Vorsitzende Uwe Bliestle verwies auf die laufenden Projekte des Kreisjugendrings, nämlich die Individuelle Lernbegleitung, Mitmachen Ehrensache, Qualifiziert/Engagiert, Kinder- und Jugendarbeit wirkt, Haus der kleinen Forscher und die Verteilung des Qualipasses.
Anschließend konnten sich die Mitglieder des Jugendhilfeausschusses über die Arbeit vor Ort in den Mitgliedsverbänden informieren. Hierfür standen Vertreterinnen und Vertreter von der Bläserjugend Landkreis Calw, dem Evangelischen Jugendwerk Nagold, den Jugendhäuser Calw, Nagold und Schömberg, dem Jugendrotkreuz Landkreis Calw und der Sportkreisjugend zur Verfügung.
In fünf intensiven Gesprächsrunden erläuterten die ehren- und hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Angebote und Projekte der Institutionen. Im Mittelpunkt standen die Fragen der Ausschussmitglieder zu Besucher- und Teilnehmerzahlen, zu positiven Highlights, geplanten Projekten und natürlich zu den Kindern und Jugendlichen selbst.
In den kleinen Gesprächsrunden konnten die Vertreterinnen und Vertreter der Vereine und Verbände authentisch berichten. Sie sind täglich vor Ort und erleben die Kinder und Jugendlichen mit all ihren Stärken und Schwächen. Auch Fragen zur Ehrenamtsgewinnung oder zum Fachkräftemangel in der sozialen Arbeit wurden diskutiert.
Der zweite Teil der Sitzung fand im Landratsamt statt. Hier berichtete der Leiter der Beratungs- und Präventionsdienste, Albrecht Frank, über die 10-jährige Erfolgsgeschichte des Fachdienstes frühe Hilfen im Landratsamt. Familien mit Kindern bis zum 3. Lebensjahr erhalten umfangreiche Beratung und Unterstützung bei der Erziehung und Pflege ihrer Kinder. Ein interdisziplinäres Team aus Psychologinnen, SozialpädagogInnen, Kindheitspädagoginnen und Hebammen steht hierfür zur Verfügung. In Einzelfällen können auch unterstützende Hilfen in den Familien gewährt werden. Die Angebote des Fachdienstes werden gut von den Familien im Landkreis Calw angenommen. Die Anzahl der betreuten Familien ist von anfänglich 54 Familien auf mittlerweile 219 pro Jahr gestiegen. Frank berichtete weiter, dass gerade die ersten Lebensjahre entscheidend sind, um als Familie zusammenzuwachsen und die umfangreichen neue Aufgaben zu bewältigen: „Die gesellschaftlichen Veränderungen führen zu vielen Herausforderungen für Familien. Überforderung kann sehr schnell zu Krisensituationen führen und den Familienzusammenhalt schwächen“, so Frank. Aus diesem Grund begleitet der Fachdienst sehr erfolgreich diesen Start der meist jungen Familien. Wie beim Kreisjugendring konnten sich die Ausschussmitglieder im Anschluss auch bei den frühen Hilfen sowohl mit den Mitarbeiterinnen als auch deren Arbeitsinhalte vertieft auseinandersetzen. An drei Thementischen wurden die umfangreichen Angebote der Fallarbeit, Prävention, und Netzwerkarbeit dargestellt. Auch hier fand ein intensiver fachlicher Austausch mit den Mitgliedern des Jugendhilfeausschuss statt.
Bildunterschrift: Mitglieder des Jugendhilfeausschusses im Gespräch mit Ehrenamtlichen.
Bildquelle: Kreisjugendring, Simon Kappel
