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Landschaft Welle
03.02.2017

Mit dem Bus im Stundentakt durch den Landkreis Calw

Im Landkreis Calw wird jetzt ein neues Mobilitätskonzept für einen bedarfsorientierten öffentlichen Nahverkehr schrittweise umgesetzt. Ermöglicht wird dies durch das Förderprojekt „Modellvorhaben innovativer ÖPNV im ländlichen Raum“ des Landes Baden-Württemberg.

Gestern Nachmittag (02. Februar 2017) fiel im Landratsamt Calw der offizielle Startschuss für die Umsetzung des auf drei Jahre angelegten Modellprojekts. Rund 1,3 Millionen Euro wird der Landkreis in dieser Zeit investieren, um die flexiblen Angebote im öffentlichen Verkehr stufenweise auszubauen und untereinander zu vernetzen. Zusammen mit dem Linienverkehr soll so ein flächendeckender Stundentakt sichergestellt werden, der gerade auch in den dünnbesiedelten Teilen des Kreises den Anschluss in die Zentren gewährleistet. Das Verkehrsministerium fördert das Vorhaben mit 850.000 Euro.

Die großflächige Neuauflage des bedarfsgesteuerten ÖPNV-Angebots wird von der Firma Rexer als Mitantragsteller durch einen eigenwirtschaftlichen Verkehr unterstützt. Ab dem 1. April 2017 wird es zunächst neue bedarfsorientierte Angebote zwischen Calw, Bad Wildbad und Altensteig geben.

Im Zuge des Modellvorhabens ist auch die Einrichtung einer Mobilitätszentrale für alle Rufbusangebote im Kreis geplant. Über diese kann der Fahrgast künftig Informationen zu Bedienzeiten und -gebieten erhalten und den Bus kurzfristig wie auch bereits Tage vor seiner Fahrt per Telefon oder Internet buchen. Des Weiteren werden über diese Zentrale die Verkehre effizienter gesteuert und besser untereinander vernetzt.

„Dies ist ein erster Schritt zur Umsetzung des im vergangenen Jahr beschlossenen Nahverkehrsplans“, so Landrat Helmut Riegger. In Anwesenheit zahlreicher Verkehrsexperten machte er deutlich, dass sowohl das Land als auch der Landkreis vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und begrenzter finanzieller Ressourcen in dem Modellprojekt einen wichtigen Beitrag zur Aufrechterhaltung der Mobilität im ländlichen Raum sehen.

„Der klassische Linienverkehr verliert sowohl für die Nutzer als auch für die Verkehrsunternehmen immer mehr an Attraktivität“, resümierte Michael Stierle, Leiter der Abteilung S-Bahn und ÖPNV im Landratsamt Calw. „Mit unserer Teilnahme an dem Modellwettbewerb des Verkehrsministeriums wollen wir ein innovatives und zukunftsfähiges ÖPNV-Angebot verwirklichen.“

Für die wissenschaftliche Begleitung des Projekts konnte die SRH Hochschule für Wirtschaft und Medien Calw gewonnen werden. Sie wird mit Befragungen von Fahrgästen und Verkehrsunternehmen Erwartungen und Erfahrungen zum öffentlichen Nahverkehr ermitteln und somit die Bevölkerung in die qualitative Verbesserung des Verkehrsangebots miteinbeziehen. Nach Abschluss des Modellvorhabens will der Landkreis Calw die begonnenen Maßnahmen fortsetzen und mit den Erkenntnissen
der Evaluation weiterentwickeln.

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