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Landschaft Welle
28.10.2021

Mitglieder des ehrenamtlichen Naturschutzdienstes informieren sich über das Modellprojekt Biotopverbund

Tümpel aus dem Jahr 1964 instandgesetzt

Auf Einladung der Abteilung Landwirtschaft und Naturschutz des Landratsamtes Calw sind die Mitglieder des ehrenamtlichen Naturschutzdienstes zum Erfahrungsaustausch nach Oberreichenbach gekommen. Die neue Leiterin der Abteilung Landwirtschaft und Naturschutz, Dagmar Hämmerle, dankte den Mitgliedern für ihren ehrenamtlichen Einsatz. Sie hob hervor, dass diese damit einen wesentlichen Beitrag für eine intakte Natur im Landkreis Calw leisten. Zudem wurde das neue Biodiversitätsstärkungsgesetz vorgestellt.

In diesem Rahmen wurde sowohl das Naturschutzgesetz als auch das Landwirtschafts- und Landeskulturgesetz geändert. Unter anderem ist nun die Beleuchtung von öffentlichen Gebäuden zu reduzieren und Schottergärten sind verboten. Ziel ist es, den landesweiten Biotopverbund auf mindestens 15 Prozent der Offenlandfläche bis 2030 auszuweiten. Ein weiterer wichtiger Bestandteil ist die Erhaltung der Streuobstbestände, die jetzt gesetzlich geschützt sind und erhalten werden müssen. Mit dem Pestizidverbot in Naturschutzgebieten soll der Pestizideinsatz bis 2030 um 40 bis 50 Prozent reduziert werden. Mit der intensiveren Förderung des ökologischen Landbaus soll dessen Anteil auf 30 bis 40 Prozent erhöht werden.

Frau Dr. Kathrin Steberl vom Landschaftserhaltungsverband Landkreis Calw stellte den Biotopverbund anhand von zwei Projekten vor.  Der Biotopverbund dient der räumlichen und funktionalen Verbindung von Lebensräumen, welches den Artenaustausch und somit deren Überleben sichern soll.

Der Tümpel in der Nähe vom Interkommunalen Gewerbegebiet Würzbacher Kreuz wurde bereits 1964 angelegt und war zwischenzeitlich vollkommen verlandet. Die Gehölze um den Teich wurden bis auf einen Sichtschutz zum Fahrradweg weitgehend entfernt. Der Tümpel wurde bis zur ursprünglichen Tümpelsohle freigebaggert und der Zufluss freigelegt. Im Frühjahr und Sommer konnten hier wieder viele Amphibien und Insekten ihren Lebensraum finden. Direkt neben dem Tümpel war eine artenreiche Pfeiffengraswiese mit Gehölzen zugewachsen. Diese wurden entfernt, wodurch schon in diesem Jahr wieder zahlreiche Orchideen blühten.

Was macht der Ehrenamtliche Naturschutzdienst?

37 Mitglieder des Ehrenamtlichen Naturschutzdienstes sind derzeit für die untere Naturschutzbehörde im Landkreis Calw ehrenamtlich tätig. Deren Aufgabe beinhaltet Öffentlichkeitsarbeit, Betreuung von Schutzgebieten und der Schutz von gefährdeten Arten, wie beispielsweise Hornissen, Fledermäuse und Amphibien. Ihre wichtigste Funktion liegt darin, mit beispielhaftem Verhalten sowie mit Hinweisen und Vorschlägen die Akzeptanz von Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege zu stärken.

Bildunterschrift: Der Tümpel in der Nähe vom Würzbacher Kreuz vor der Instandsetzung (oben) und danach (unten).

Bildquelle: Landratsamt Calw.

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