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Landschaft Welle
26.07.2017

Vielfalt gilt es zu erhalten

Erfahrungsaustausch der Naturschutzwarte im Naturschutzgebiet „Egenhäuser Kapf mit Bömbachtal“

Auf Einladung der Abteilung Landwirtschaft und Naturschutz des Landratsamts Calw haben sich kürzlich die Naturschutzwarte des Landkreises Calw zu ihrem diesjährigen Erfahrungsaustausch in Egenhausen getroffen. Unter der fachkundigen Führung des Naturschutzwarts und Schwarzwald-Guides Karl-Heinz Gänßle ging es durch das Naturschutzgebiet „Egenhäuser Kapf mit Bömbachtal“.

Dieses umfasst 150 Hektar und ist eines von insgesamt 26 Naturschutzgebieten, die in besonderer Weise zur Attraktivität des Landkreises Calw beitragen. Die Landschaft besteht aus einem Mosaik von ackerbaulich und forstlich genutzten Flächen, Streuobst- und Mähwiesen, Brachflächen, Wacholderheiden, Gebüschen und lichtem Wald.

Neben der Vorstellung des Naturschutzgebiets waren insbesondere Schutzgebietsverstöße von Besuchern wie beispielsweise das Verlassen der Wege (im Naturschutzgebiet gilt Wegegebot) und die Anleinpflicht von Hunden Thema des Erfahrungsaustauschs.

Das Egenhäuser Kapf ist geprägt von jahrhundertelanger Wanderschäferei. Der zeitlich begrenzte, aber jährlich wiederkehrende Weidegang und das selektive Fressverhalten der Schafe haben die Pflanzenvielfalt nachhaltig geprägt. Große baumfreie Flächen sind entstanden, die sich durch die extensive Nutzung zu Wiesen und Halbtrockenrasen entwickelten. Zu finden sind hier unter anderem zahlreiche Orchideen, Gold- und Silberdistel. Zudem gibt es einen Hang mit der höchsten Schmetterlingsvielfalt in der Region Nordschwarzwald. Ein wesentlicher Bestandteil ist der im Südosten gelegene Muschelkalk-Steinbruch. Hier konnten einige besonders seltene Tier- und Pflanzenarten überleben. Alle Teilnehmer waren sich einig, dass diese Vielfalt erhalten werden muss.

Wie im Rahmen der Führung deutlich wurde sind neben der Schafbeweidung auch regelmäßige Pflegemaßnahmen insbesondere mit Unterstützung vom Waldschulheim Hornberg erforderlich, damit die Wiesen nicht verbuschen und sich zu Wald entwickeln.

Vom Kapf aus bieten sich wunderschöne Ausblicke in die Weite des im Westen beginnenden Schwarzwalds sowie nach Osten in die abwechslungsreiche Landschaft des Hecken- und Schlehengäus.

Insgesamt 32 Naturschutzwarte sind ehrenamtlich für die untere Naturschutzbehörde im Landkreis Calw tätig. Zu ihren Aufgaben zählen Öffentlichkeitsarbeit, Betreuung von Schutzgebieten und der Schutz von gefährdeten Arten, wie beispielsweise Hornissen und Amphibien. Ihre wichtigste Funktion liegt darin, mit beispielhaftem Verhalten sowie mit Hinweisen und Vorschlägen die Akzeptanz von Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege zu stärken. Einmal jährlich treffen sie sich zum Erfahrungsaustausch.

 

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