Wiese ist nicht gleich Wiese
Zahlreiche Fachschüler, Landwirte und Interessierte informieren sich bei Veranstaltungen zum Thema „FFH-Mähwiesen“.
Die Abteilung Landwirtschaft und Naturschutz des Landratsamts Calw und der Landschaftserhaltungsverband im Landkreis Calw e.V. hatten gemeinsam zu zwei Informationsveranstaltungen zum Thema „FFH-Mähwiesen“ eingeladen.
Auf dem landwirtschaftlichen Betrieb von Familie Kühlmann in Ostelsheim fand ein Praxistag für Schüler der Fachschule für Nebenerwerbslandwirte statt. Mit rund 20 Schülern konnten verschiedene Wiesentypen vor Ort besichtigt werden. Auf den blumenreichen Wiesen, die nach dem europäischen Naturschutzrecht in der sogenannten FFH-Richtlinie geschützt sind, fanden die Schüler viele verschiedene Pflanzen. Den Teilnehmern wurden Merkmale zur Bestimmung einzelner Arten erklärt und Besonderheiten zum jeweiligen Vorkommen erläutert. Den Abschluss der Veranstaltung bildete eine Diskussion zur Umsetzbarkeit von Maßnahmen zum Erhalt der FFH-Mähwiesen. „FFH-Mähwiesen sind traditionelle Nutzwiesen. Die Vereinbarkeit von naturschutzfachlichen Aspekten und die sinnvolle landwirtschaftliche Nutzbarkeit ist das Ziel, um solche Mähwiesen auch langfristig zu erhalten“ erläuterte Winfried Haug von der Abteilung Landwirtschaft und Naturschutz im Landratsamt Calw.
In einer zweiten Veranstaltung fand in Altensteig-Walddorf eine Grünlandbegehung mit Landwirten und FFH-Mähwiesenbewirtschaftern statt, zu der rund 35 Teilnehmer gekommen waren. Vor Ort konnte ein breites Spektrum von unterschiedlich genutzten Wiesen vorgestellt werden. Es wurde aufgezeigt, welche Arten sich auf den einzelnen Wiesen finden, wie diese bestimmt werden können und welche Rückschlüsse sich auf die Intensität der Nutzung anhand der Artenzusammensetzung ziehen lassen. Die Mitarbeiter des Landratsamts und des Landschaftserhaltungsverbands informierten über die rechtlichen Rahmenbedingungen und Fördermöglichkeiten rund um das Thema FFH-Mähwiesen und gaben konkrete Bewirtschaftungsempfehlungen zur deren Erhaltung. „Auch extensive Wiesen brauchen eine Düngung, um die Artenvielfalt aufrechtzuerhalten“, erklärte Bernd Rothfuß von der Abteilung Landwirtschaft und Naturschutz im Landratsamt Calw. „Aber eine zu intensive Düngung wirkt sich negativ auf die Artenvielfalt aus. Es gilt bei Düngung und Schnitthäufigkeit das richtige Maß zu finden.“ erläuterte er weiter. In der abschließenden Diskussion wurde auch über den Umgang mit Giftpflanzen im Grünland diskutiert.
Nähere Informationen rund um das Thema FFH-Mähwiesen sind beim Landschaftserhaltungsverband Landkreis Calw e.V. unter Tel. 07051-160129 oder per E-Mail an lev@kreis-calw.de erhältlich.
