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Landschaft Welle
27.04.2021

Mehr Lebensraum für Rebhühner, Feldlerchen und Insekten

Landwirte, Landschaftserhaltungsverband und Kreisjägervereinigung Calw legen in Emmingen Brachflächen zum Rebhuhnschutz an

Auf der Hochfläche zwischen Emmingen und Oberjettingen findet sich eine abwechslungsreiche Agrarlandschaft, die Lebensraum für viele Tier- und Pflanzen bietet. In dem Gebiet kommen auch Rebhühner vor, deren Bestände in Baden-Württemberg in den vergangenen Jahrzehnten stark zurückgegangen sind. Um der Emminger Rebhuhnpopulation auch weiterhin günstige Lebensbedingungen zu bieten, werden im Rahmen eines Naturschutzvertrags zwischen dem Landratsamt Calw und dem Oberjettinger Landwirt Günter Wolfer auf fünf Flächen spezielle Blühmischungen angesät. Insgesamt entstehen so auf über drei Hektar Ackerfläche neue Brachflächen, in denen vor allem Rebhühner Rückzugsraum und Nahrung finden sollen. Zum Projektstart wurde jetzt das Saatgut vom Landschaftserhaltungsverband Calw an Günter Wolfer übergeben.

Wichtig für den Schutz der Rebhühner ist eine möglichst strukturreiche Landschaft. „Die Blühflächen ergänzen hervorragend die umliegenden Getreidefelder, Wiesen, Hecken und Saumbereiche“, so Philipp Beck, Geschäftsführer des Landschaftserhaltungsverbands Calw.

Landwirt Wolfer betreibt einen Ackerbaubetrieb im Nebenerwerb. Rund 10 Prozent seiner Flächen stellt er für Naturschutzprojekte, insbesondere zum Rebhuhnschutz, in den Landkreisen Calw und Böblingen zur Verfügung. Trockene Sommer und niedrige Erlöse machen den Anbau von Getreide zunehmend schwieriger. Die vom Land geförderten Rebhuhnschutzflächen stellen für den Landwirt eine Alternative dar.

Angesät wird eine speziell entwickelte Saatgutmischung, die aus verschiedenen ein- und mehrjährigen gebietsheimischen Blühpflanzen besteht. Die Saatgutkosten teilen sich der Landesjagdverband im Rahmen des Projekts „Allianz für Niederwild“ und der Landschaftserhaltungsverband Calw. Auch die örtlichen Jäger freuen sich über die Maßnahmen und unterstützen das Projekt. Zum Schutz von Rebhühnern und anderen Arten müssen Prädatoren, wie z.B. Füchse, Krähen oder Elstern, in einem gesunden Verhältnis zum Niederwildbestand gehalten werden, waren sich Bernhard Böhland Obmann für Naturschutz der Kreisjägervereinigung Calw sowie die örtlichen Jagdpächter Harry Weimperl und Klaus Martini einig.

Alle Beteiligten sind sich sicher, dass die Blühbrachen nicht nur dem Rebhuhn, sondern auch den im Gebiet vorkommenden Wachteln, Feldlerchen, Feldhasen und zahlreichen Insekten zu Gute kommen. Ergänzt werden die Blühäcker durch weitere Maßnahmen, die zur Artenvielfalt beitragen. So zum Beispiel die Pflege von Feldhecken im kommenden Winter oder die Anlage von Rückzugsflächen auf angrenzenden Wiesen. 

Bildunterschrift: Von links:Bernhard Böhland (Kreisjägervereinigung Calw), Philipp Beck (Landschaftserhaltungsverband Calw), Günter Wolfer (Landwirt), Harry Weimperl und Klaus Martini (Jagdpächter).

Bildquelle: Landratsamt Calw, Beck.

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