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Landratsamt Haus C Welle
11.11.2021

Landrat Riegger appelliert, 2G ab sofort freiwillig in öffentlichen Bereichen konsequent umzusetzen

Seit einigen Wochen steigen in ganz Baden-Württemberg, wie auch im Landkreis Calw, die Corona-Fallzahlen massiv an. 

Die Inzidenzen zeigen immer wieder neue Höchststände. Der Landkreis Calw liegt inzwischen bei einer 7-Tage-Inzidenz von 367,2 (Stand: 10.11.2021) Die Kliniken und das Pflegepersonal arbeiten wieder am Anschlag und eine Beruhigung der Lage ist aktuell nicht in Sicht. Aus diesem Grund appelliert Landrat Helmut Riegger auf freiwilliger Basis ab sofort die 2G-Regelung umzusetzen:

„Aktuell gibt es nur wenige Einschränkungen im öffentlichen Leben. Sportveranstaltungen finden wieder statt, Weihnachtsmärkte werden abgehalten, es wird gefeiert und es ist etwas Normalität in den Alltag zurückgekehrt. Andererseits steigen durch viele Kontakte die Inzidenzen massiv an, die Intensivkapazitäten in den Krankenhäusern sind fast ausgelastet und Pflegekräfte geraten wieder an ihre Belastungsgrenzen. Es kommt zwar auch bei Geimpften zu Infektionen - aber ein Blick auf die Statistik zeigt schnell: Es sind immer noch hauptsächlich ungeimpfte Patientinnen und Patienten, die die Intensivstationen belasten. Deshalb gibt es für mich aktuell nur eine Lösung: die 2G-Regeln konsequent in möglichst vielen Bereichen umsetzen. Daher appelliere ich an die Betreiberinnen und Betreiber von Freizeitangeboten aller Art, von Hotellerie und Gastronomie, Bars und Diskotheken, Kinos, Sportstätten, Fitnessstudios und vielem mehr: Machen Sie schon jetzt von der freiwilligen Umsetzung Gebrauch. Begrenzen Sie den Zugang auf Geimpfte und Genesene, damit das Leben möglichst normal weiterlaufen kann und die vierte Welle uns nicht noch stärker trifft“, so Riegger.

Die Kliniken im Landkreis unterstützen den Appell des Landkreises vorbehaltlos: „Die Krankenhäuser sind mit den COVID-Kapazitäten nahezu am Limit; hinzu kommt, dass alle unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach über eineinhalb Jahren Pandemie physisch wie psychisch an ihre Grenzen stoßen“, schildern der Ärztliche Direktor des Kreisklinikums Calw-Nagold Prof. Dr. Hubert Mörk und der stellvertretende Ärztliche Direktor Prof. Dr. Martin Oberhoff die Situation. „Auf den Intensivstationen sind nahezu alle schweren Fälle ungeimpft und wir sind wieder einmal gezwungen, elektive Eingriffe zu verschieben um weitere Ressourcen frei zu setzen. Das geht leider auf Kosten vieler Nicht-Covid-Patienten, die letztlich das gleiche Anrecht auf eine adäquate Versorgung haben. Wir appellieren daher an die Vernunft und Solidarität aller in unserer Gesellschaft!“

Personen, die Erkältungssymptome haben, sollten zudem möglichst zuhause bleiben und ihre Kontakte auf ein Minimum beschränken. Positiv getestete Personen müssen sich sofort nach Kenntnis über ihr positives Ergebnis selbstständig für 14 Tage in Absonderung (Quarantäne) begeben. Aktuelle Informationen rund um das Thema Corona sind abrufbar unter: https://www.kreis-calw.de/Service-Verwaltung/Service/Informationen-zum-Coronavirus/.

Die am heutigen Donnerstag angekündigte Impfoffensive des Landes Baden-Württemberg soll die Impfkapazitäten landesweit erhöhen. „Nutzen Sie das niederschwellige Impfangebot über die mobilen Impfteams oder über Ihren Arzt, sofern Sie dies noch nicht getan haben. Lassen Sie sich die Auffrischimpfung geben, sofern Ihre Zweitimpfung bereits sechs Monate zurückliegt. Hierdurch schützen Sie sich selbst und Ihre Mitmenschen am besten“, so Riegger.

Mit dem Impfmobil des Landkreises Calw wurden zuletzt innerhalb von zwei Tagen knapp 600 Personen geimpft. Die Haltestellen des Impfmobils finden Sie immer aktuell unter www.kreis-calw.de/Impfung.